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Dinslaken Rennbahn: Wohnen bleibt Perspektive

Dinslaken · Das Trabrennbahn-Gelände in Zukunft für Wohnbebauung zu nutzen, bleibt aus Sicht der Planer eine städtebauliche Entwicklungschance für die Stadt. Sie will das Areal jetzt für das Landesprogramm "Flächenpool NRW" anmelden.

 Trabrennsport oder Wohnbebauung auf dem Gelände am Bärenkamp? Aus Sicht der Stadt bleibt Letzteres - wie es die Vision des Archtekturbüros Baßfeld und Neuhaus aus dem vergangenen Jahr zeigt - eine mögliche Alternative, auch wenn es keinerlei konkrete Planungen gibt.

Trabrennsport oder Wohnbebauung auf dem Gelände am Bärenkamp? Aus Sicht der Stadt bleibt Letzteres - wie es die Vision des Archtekturbüros Baßfeld und Neuhaus aus dem vergangenen Jahr zeigt - eine mögliche Alternative, auch wenn es keinerlei konkrete Planungen gibt.

Foto: Archivbilder

Theo Lettgen, Geschäftsführer des Dinslakener Trabrennvereins, bleibt gelassen. Auch nach einem Gespräch bei der Stadt, bei dem es unter anderem um Zukunftsperspektiven für das Areal am Bärenkamp ging, sieht er eine Zukunft für den Trabrennsport in Dinslaken, der gerade erst seinen 60. Geburtstag gefeiert hat. "Dass wir im Moment nicht so viele Rennen veranstalten können, liegt einfach daran, dass die Länder den Glücksspielstaatsvertrag nicht umsetzen und wir von den Buchmachergewinnen nicht den Anteil bekommen, der uns zusteht", sagte er der Rheinischen Post. Wenn dem so wäre, könnte der Trabrennverein finanziell ganz anders agieren und attraktivere Bedingungen anbieten, die auch wieder mehr Fahrer und Besitzer nach Dinslaken locken könnten.

Trotz des Optimismus' von Lettgen denkt die Stadt aber weiter über Alternativen für die Nutzung des Areals nach. Und dabei bleibt eine Wohnbebauung eine denkbare Perspektive, wie Planungsdezernent Dr. Thomas Palotz gestern der Rheinischen Post bestätigte. Da trifft es sich, dass bei der Stadt jüngst Experten des vom Land aufgelegten Förderprogramms "Flächenpool NRW" zu Gast waren. Dieses Programm dient dem Ziel, innerstädtische Flächen zu entwickeln.

Die Landesvertreter waren zwar eigentlich da, um mit den Leuten im Technischen Rathaus über das Gelände des alten Güterbahnhofs zu reden, das die Stadt für das Programm angemeldet hatte. Aber sie hatten, wie Palotz berichtete, auch die Botschaft im Gepäck, dass sie hohes Interesse an Wohnbauflächen hätten. Und die Experten hatten schnell das Trabrenn-Gelände im Blick. Die Stadt bekam den Rat, nicht nur den Güterbahnhof, sondern auch die Trabrennbahn für das Programm anzumelden. Das will sie tun, wie der Planungsdezernent erklärte.

Natürlich sei das keine Sache von jetzt auf gleich, aber es gebe der Stadt die Möglichkeit für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein und nicht von Null mit der Planung beginnen zu müssen, wenn dann doch einmal eine neue Nutzung für das Gelände am Bärenkamp gefunden werden müsse.

Palotz hält diese vorausschauende Planung auch im Sinne einer städtischen Wohnraumentwicklungspolitik für dringend geboten. Die Regionalplanung habe die Stadt darauf hingewiesen, dass sie im Gegensatz zu vielen anderen Kommunen über zu wenig leerstehenden nutzbaren Wohnraum verfüge. Der Landesdurchschnitt liege bei vier bis fünf Prozent, in Dinslaken nur bei zweieinhalb Prozent. Das habe zur Folge, dass speziell ältere Menschen, die gezwungen seien, sich eine ihren Bedürfnissen entsprechende Wohnung zu suchen, in Dinslaken kaum Alternativen fänden.

Palotz erinnerte an die Diskussionen, die in Dinslaken unter dem Stichwort "barrierefreies Wohnen" geführt werden. Die Stadt sei gehalten, auf den demografischen Wandel zu reagieren und sich um die Schaffung entsprechenden Wohnraums zu kümmern.

Nicht nur, dass die Stadt - wenn auch eher langfristig - über Alternativen für das Gelände nachdenkt, muss für den Rennverein Grund sein, sich darum zu bemühen, wieder mehr Rennen nach Dinslaken zu holen. Auslösender Grund für das Gespräch bei der Stadt waren Beschwerden von Anliegern über Lärmbelästigung auf Grund von anderen Veranstaltungen, die der Rennverein zu seiner Finanzierung im Tribünenhaus durchführt. Die hält Theo Lettgen zwar für weit überzogen. Türkische Hochzeiten, bei denen es laut zugeht, würden nur vereinzelt gefeiert, ansonsten handele es sich bei den Veranstaltungen um Ausstellungen und ähnliches, das keinen Lärm verursachen. Und der Trödelmarkt sei mit der Stadt abgesprochen. Dennoch, das Areal ist planerisch als Fläche für den Pferdesport und nicht als Veranstaltungsgelände ausgewiesen. Also muss der Pferdesport zumindest überwiegend Hauptnutzung des Geländes sein.

(RP)
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