Dinslaken-Hiesfeld Hiesfelder fühlen sich vernachlässigt

Dinslaken-Hiesfeld · Viele interessante Gespräche bei der Mobilen Redaktion der RP auf dem Klöntag und ein eindeutiges Ergebnis

 Das Mühlendorf Hiesfeld – ein idyllischer Stadtteil Dinslakens, der sich aber ein wenig zurückgesetzt fühlt

Das Mühlendorf Hiesfeld – ein idyllischer Stadtteil Dinslakens, der sich aber ein wenig zurückgesetzt fühlt

Foto: Martin Büttner

In Hiesfeld schlagen die Uhren seit jeher ein wenig anders. Da war es dann nicht verwunderlich, dass der Klöntag der Werbegemeinschaft trotz vieler besorgter Blicke, die sich zuvor gen Himmel gerichtet hatten, zum guten Schluss zwar kalt, doch weitgehend sonnenbeschienen war. So war dann auch reichlich Leben auf der Sterkrader Straße.

 Birgit Pudenz im Gespräch mit RP-Redaktionsleiter Jörg Werner

Birgit Pudenz im Gespräch mit RP-Redaktionsleiter Jörg Werner

Foto: mb

Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, auf einen Kaffee zum Klönsnack bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post vorbeizuschauen und mit RP-Redaktionsleiter Jörg Werner darüber zu sprechen, wie es sich im "Dorf" so lebt und wo die Hiesfelder der Schuh drückt.

Das Meinungsbild war eindeutig. Die Hiesfelder leben gern in ihrem Dinslakener Stadtteil. Sie formulierten allerdings auch ein großes "Aber". "Zurzeit ist die Innenstadt derart im Fokus, dass wir schon große Sorgen haben, dass wir vernachlässigt werden", berichtete beispielsweise Birgit Pudenz über die Stimmung der Hiesfelder. Und sie hatte gleich eine Reihe von Beispielen parat, woran sie diese Sorge festmacht. Zu allererst macht sie sich Sorgen um die geschäftliche Entwicklung im Ortskern. "Der AldiWegzug war schon ein herber Schlag", sagte sie. "Jetzt können wir nur hoffen, dass nicht auch noch Kaisers verschwindet." Außerdem wünscht sie sich mehr Fachgeschäfte mit einem hochwertigeren Angebot.

Allerdings sieht sie mit Blick auf die Konkurrenz, die im neuen Innenstadt-Einkaufszentrum heranwächst, für solche Ansiedlungen in Hiesfeld kaum Chancen. Im Gegenteil. "Ich fürchte sogar, dass einige Händler hier im Ort mit Blick auf das neue Einkaufszentrum vorzeitig aufgeben.

Mit dieser Auffassung steht sie nicht allein. Viele Hiesfelder haben das Gefühl, dass die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung die Nöte des Ortsteils nicht ernst genug nehmen und sogar Entscheidungen treffen, die für die künftige Entwicklung des Ortsteils kontraproduktiv sind. So wird der Beschluss, für das Parken auf dem Jahnplatz Gebühren zu erheben, immer noch überwiegend kritisch beurteilt.

Auf wenig Verständnis ist bei den meisten auch die Diskussion um die Schließung der Moltkeschule in Barmingholten gestoßen. Dass diese Pläne nun zunächst vom Tisch sind, wird von der Mehrzahl derer, die sich bei der Mobilen Redaktion der Rheinischen Post zu Wort gemeldet haben, begrüßt.

Und dann sind da noch einige "Kleinigkeiten", die bei den Hiesfeldern das Gefühl aufkommen lassen, dass sie von der Entwicklung der Gesamtstadt abgehängt sind. So warten sie auf die Erneuerung der Straßenbeleuchtung. So lange die nicht kommt, wäre es ihrer Ansicht nach das Mindeste, das kaputte Birnen ersetzt werden. Doch das geschieht nicht, wie nicht nur Anne Hoffmann von der Werbegemeinschaft beklagte. Und auch dass die öffentliche Toilette am Marktplatz immer noch nicht so hergerichtet ist, wie das versprochen wurde, stößt den Hiesfeldern sauer auf.

(RP/rl)
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