Dinslaken Delfine sollen der elfjährigen Celina Drescher Angst nehmen

Dinslaken · Körperlich und geistig behindertes Mädchen leidet seit einer Operation unter Anfällen.

 Sandra Drescher hofft, dass eine Delfintherapie ihrer elfjährigen Tochter Celina helfen kann.

Sandra Drescher hofft, dass eine Delfintherapie ihrer elfjährigen Tochter Celina helfen kann.

Foto: Martin Büttner

Die kleine Celina ist körperlich und geistig schwerbehindert. Sie leidet unter einem unklaren Retardierungssysndrom, Epilepsie und weist autistische Züge auf. Sie kann weder sprechen noch laufen. Allen Widerständen zum Trotz lachte, spielte und bewegte sich die Elfjährige bis vor wenigen Monaten noch so gut es ging und sprühte dabei nur so vor Lebensfreude. Heute allerdings weint Celina von morgens bis abends. Immer wieder muss ihre Mutter Sandra Drescher den Notarzt kommen lassen, da ihre Tochter epileptische Anfälle erleidet. "Sie bekommt immer häufiger solche Anfälle oder Infekte. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich in letzter Zeit die 112 gewählt habe", leidet auch Celinas Mutter unter den ständigen Krankenhausbesuchen ihres Kindes.

Seit einer Operation an ihren Füßen und den Knien im Mai dieses Jahres treten die Anfälle verstärkt auf. Eigentlich sollte die in Düsseldorf vollzogene Operation genau das Gegenteil bewirken und Celina ermöglichen, zumindest einige Schritte gehen zu können. "Früher ist sie wenigstens durch die Wohnung gekrabbelt wie ein Weltmeister, doch seit der OP ist alles nur noch schlimmer. Celina sitzt von morgens bis abends entweder auf der Couch oder auf dem Boden ihres Kinderzimmers und heult vor sich hin", ist ihre Mutter, die sich ganztätig um ihre hilfsbedürftige Tochter kümmern muss, mittlerweile ratlos.

Schon vor einem Jahr ist die alleinerziehende Mutter mit ihrem Kind aus Walsum in eine kleine Wohnung in Meiderich gezogen. Von dort aus gelangt Familie Drescher schneller zu den Therapiestunden und der nahegelegenen Christy-Brown-Förderschule, in der Celina bald die fünfte Klasse besuchen soll. "In der Schule war sie in den vergangenen zwölf Monaten aber kaum, da wir ja ständig im Krankenhaus mit ihr waren. Man merkt Celina an, dass sie Angst verspürt und sich nicht mehr traut, sich zu bewegen", weiß Sandra Drescher nicht mehr weiter.

Die gebürtige Walsumerin setzt nun all ihre Hoffnungen auf eine Delfintherapie auf Curacao. "Meine Tochter liebt das Wasser und könnte durch eine derartige Therapie enorme Fortschritte machen. Durch das Schwimmen mit den Delfinen kann ihr die Angst genommen werden", erklärt die 32-jährige Drescher. Da eine solche Spezialtherapie mit rund 10 000 Euro aber sehr kostenintensiv ist, sind Celina und ihre Mutter auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Schon über 60 verschiedene Hilfsorganisationen hat Sandra Drescher angeschrieben und um Hilfe gebeten. "Ich habe bereits bei allen großen und kleinen Stiftungen angefragt, aber bislang nur Absagen erhalten", zeigt sich die junge Mutter enttäuscht: "Langsam weiß ich nicht mehr weiter."

Bis März des nächsten Jahres müsste die komplette Summe auf das Spendenkonto von Celina eingegangenen sein, ansonsten würde sich der für Mai geplante Therapietermin auf den Antillen weiter nach hinten verschieben – und der kleinen Celina sowie ihrer Mutter weitere Monate voller Kummer und Tränen bereiten.

(RP)
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