Krebsgefahr durch Farbstoffe So gefährlich sind Urlaubs-Tattoos

Berlin (RPO). Im Urlaub ist man lockerer drauf. Da fällt der Gang ins Tattoo-Studio unter Umständen leichter. Doch ein Urlaubsmitbringsel auf der Haut birgt schwere gesundheitliche Risiken, von Virusinfektion bis hin zu Vergiftungen und Krebsgefahr.

 Tattoos zu entfernen ist langwierig und schmerzhaft.

Tattoos zu entfernen ist langwierig und schmerzhaft.

Foto: ddp, ddp

Schon beim Stechen bestehe die Gefahr, sich mit Hepatitis- oder HI-Viren anzustecken, wenn die Hygiene mangelhaft ist, warnt Andreas Jesper vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) in Berlin. Manche Tattoo-Farben enthalten außerdem Autolacke oder Schwermetalle, die zu Vergiftungen führen können. Werden Azofarbstoffe verwendet, besteht zudem Krebsgefahr.

Darüber hinaus kann es zu allergischen Reaktionen und unter Sonneneinfluss auch zu chemischen Reaktionen der Farbpigmente kommen. Möglich sind dann Störungen des Immunsystems. Auch Henna, das etwa in der Türkei oder Marokko für Körperbemalungen genutzt wird, ist laut Jesper nicht unbedenklich: Der Farbe sei häufig Paraphenylendiamin beigemischt. Dieser Stoff kann eine massive Allergie auslösen, die der Betroffene dann ein Leben lang hat.

Wer ein Tattoo wieder loswerden möchte, muss sich auf hohe Kosten, Schmerzen und Zeitaufwand einstellen. Zwar lassen sich viele Tattoos beim Hautarzt narbenlos mit einem speziellen Lasersystem entfernen, erläutert Jesper. Allerdings empfinden viele Patienten die Behandlung als so schmerzhaft, dass sie eine örtliche Betäubung oder Schmerzmittel bräuchten.

Je nach Einstichtiefe des Tattoos sind zehn bis zwölf Laserbehandlungen nötig, die der Patient aus eigener Tasche zahlen muss - die Krankenkasse übernimmt davon nichts. Dabei werden die Farbpigmente des Tattoos zersprengt, damit sie von den Fresszellen der Haut abtransportiert werden können.

Patienteninformationen: www.uptoderm.de

(tmn, mais/mais)
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