Häufig gestellte Fragen Das müssen Sie zum Deutschlandticket wissen
Das Deutschlandticket ist seit dem 1. Mai da: Mit dem dritten Entlastungspaket hat die Bundesregierung das Nachfolgemodell des Neun-Euro-Tickets beschlossen. Wo Sie das Ticket bekommen und wer davon besonders profitiert, erfahren Sie hier.
Warum gibt es das Deutschlandticket?
Das Deutschlandticket ist das Nachfolgermodell des Neun-Euro-Tickets, das im Sommer 2022 mehr als 52 Millionen Mal verkauft wurde. Es ist Teil des dritten Entlastungspakets der Bundesregierung und hat den Zweck, die Bürger in Zeiten gestiegener Energiepreise finanziell entlasten. Gleichzeitig soll es dazu beitragen, durch den Verzicht aufs Auto die Klimaziele zu erreichen.
Wo kann man das 49-Euro-Ticket nutzen? Wie lange gilt das 49-Euro-Ticket?
Das Ticket erlaubt – wie schon das 9-Euro-Ticket – Fahrten im Nahverkehr und mit Regionalzügen und S-Bahnen bundesweit. Es wird als Abo verkauft, das aber jederzeit gekündigt werden kann.
Obwohl der Name es nicht vermuten lässt, gilt es zum Teil noch über die Landesgrenze hinweg. Wir sagen Ihnen, bis wohin in den Nachbarländern Sie fahren dürfen.
Gibt es nur Ganz-Jahres-Abos beim 49-Euro-Ticket?
Nein, es ist eigentlich vorgesehen, dass Abos monatlich gekündigt werden können. Dies bedeutet konkret, dass die Bürger ein Abo wohl aussetzen können, wenn sie länger in Urlaub gehen. Das einfache Kündigen soll helfen, viele Kunden zu ködern, weil zu lange Laufzeiten auch viele Menschen abschrecken könnten.
Gibt es das Deutschlandticket als Fahrkarte oder ist es „papierlos“?
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will vorrangig den digitalen Verkauf ankurbeln, das Ticket steht daher als Plastikkarte zur Verfügung. Als Übergangslösung soll das Deutschlandticket bis zum Jahresende auch in Papierform angeboten werden.
Warum profitieren Studierende nicht vom 49-Euro-Ticket?
Studenten erhalten weiterhin ihre landesweit gültigen Semestertickets. Für bundesweite Gültigkeit zahlen sie dann die Differenz zu den 49 Euro. Geld sparen die angehenden Akademiker gegenüber der allgemeinen Bevölkerung und deren 49-Euro-Tickets nicht.
Wer finanziert das Deutschlandticket?
Den Großteil der Kosten übernehmen Bund und Länder. Der Bund wird ab 2023 jährlich 1,5 Milliarden Euro zur Finanzierung des Deutschlandtickets zur Verfügung stellen, die Bundesländer beteiligen sich daran in gleicher Höhe. Wie die Finanzierung ab 2025 aussehen wird, sollen Gespräche zwischen Bund und Ländern Ende 2024 zeigen.
Welchen Vorteil haben Abonnenten?
Je mehr Geld Bürger bisher für ein ÖPNV-Abo ausgeben, umso mehr können sie sparen. Das ist die einfache Logik, wobei Grenzgänger zwischen den Verkehrsverbünden den größten Vorteil hätten.
So kostet das Monatsabo zwischen Düsseldorf und Köln die sehr hohe Summe von 241,70 Euro für vier Wochen, weil es die Grenzen der zwei Verkehrsverbünde Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) überschreitet. Der Nutzer des 49-Euro-Abos würde im Monat also 192,70 Euro sparen, im Jahr wären dies knapp 2300 Euro. Noch höher wäre die Ersparnis für Pendler zwischen Köln und Aachen: Für das Abo sind im Monat 265,80 Euro fällig, die Ersparnis im Jahr läge also bei 2600 Euro.
Welchen Vorteil haben reine Verbund-Abonnenten?
Fast alle regulären Abos der NRW-Verkehrsverbünde kosten mehr Geld als 49 Euro, also würden alle Kunden eines solchen Abos profitieren. Eine Ausnahme ist aktuell beispielsweise das Ticket 1000 im Abo, wenn es nur nach 9 Uhr gültig ist und die kleinste Preisstufe A1 hat. Dann sind nur 47,60 Euro fällig.
Auch das „Schoko-Ticket“ für Schüler ist aktuell viel günstiger als 49 Euro mit dem Preis von 38 Euro für Fahrten im ganzen VRR. Aber Inhaber des Tickets 2000, die nur die niedrigste Preisstufe nutzen, zahlen aktuell im Monat mindestens 63,95 Euro. Bei Preisstufe B, die beispielsweise für Fahrten zwischen Düsseldorf und Krefeld gewählt werden muss, sind es 101,99 Euro im Monat.
Welchen Steuervorteil bietet das Deutschlandticket?
Indirekt könnte ein 49-Euro-Ticket für Bürger auch einen Vorteil beim Finanzamt bringen. Wenn sie nämlich eine weite Fahrstrecke zur Arbeit haben, können sie viele Kilometer Fahrstrecke von der Steuer absetzen, obwohl sie ja nicht einmal 50 Euro reale Kosten haben.
„Die Entfernungspauschale wird unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel gewährt“, sagt Hans-Ulrich Liebern, Geschäftsführer des Bundes der Steuerzahler in NRW, „also könnte Pendeln mit dem 49-Euro-Ticket schon die Steuerlast im Vergleich zur tatsächlichen Belastung schön senken.“ Voraussetzung wäre, dass Bürger wegen des 49-Euro-Abos weitgehend auf das Auto zum Pendeln verzichten.
Welche Kritik gibt es am 49-Euro-Ticket?
Manche Manager des ÖPNV halten die Einführung eines 49-Euro-Tickets für falsch. Sie würden die dafür notwendigen Milliarden-Subventionen lieber nutzen, um das Netz auszubauen und um einen 10-Minuten-Takt anzubieten anstatt überfüllte Züge durch zu niedrige Preise zu riskieren. Allgemein meint die Branche, dass es ärgerlich ist, dass die Politik nun zwar das Geld für das 49er-Abo bereitstellt, aber es gibt keinen Plan, um den ÖPNV und insbesondere die S-Bahn-Netze langfristig auszubauen und dann auch großzügiger zu finanzieren.
Der Verband der Verkehrsunternehmen Deutschlands (VDV) hatte auch ein 69-Euro-Ticket vorgeschlagen. Es würde weiterhin viele Pendler entlasten, würde aber weit weniger Subventionen nötig machen. Das Kalkül bei einem 69 Euro-Ticket für bundesweite Fahrten wäre auch, dass es dann günstigere Angebote nur für NRW oder einzelne Städte gäbe.

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