Hausbau Parkett - der Klassiker unter den Bodenbelägen

Edel, ökologisch und von hoher Qualität: seit vielen Jahrhunderten verleiht Parkett einem Raum ein erlesenes Aussehen. Wir zeigen euch verschiedene Modelle.

 Schon seit Jahrhunderten verlegen die Menschen Parkett in ihren Wohnräumen.

Schon seit Jahrhunderten verlegen die Menschen Parkett in ihren Wohnräumen.

Foto: VDP

<p>Edel, ökologisch und von hoher Qualität: seit vielen Jahrhunderten verleiht Parkett einem Raum ein erlesenes Aussehen. Wir zeigen euch verschiedene Modelle.

Edel, ökologisch und von hoher Qualität: seit vielen Jahrhunderten verleiht Parkett einem Raum ein erlesenes Aussehen. Den Echtholzbelag gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen und wird bei richtiger Pflege steinalt.

Im 16. Jahrhundert wurde Parkett, so wie wir es kennen, zum ersten Mal verlegt. Damals wurde damit begonnen, auf rohe Bretterböden aus Tanne, Fichte oder Kiefer verschiedenfarbige Felder aus Holz zu nageln. Mit der Anzahl der Importe von ausländischen Hölzern wurde die Palette an Farbschattierungen größer. "Da manche dieser Exoten jedoch erst einmal aus fernen Ländern beschafft werden mussten, war ein schickes Tropenholz eine kostspielige Angelegenheit, die lange Zeit dem Adel und Monarchen vorbehalten blieb", erläutert der Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Parkettindustrie Michael Schmid. So zierten im 17. und 18. Jahrhundert prunkvolles Tafelparkett und kunstvolle Intarsien die Böden in Schlössern und Palästen sowie repräsentativen Privatresidenzen der gehobenen Bürgerschicht.

Nicht nur schön, sondern auch umweltschonend

Erst die Industrialisierung im 19. Jahrhundert ebnete dem Parkett seinen Weg in die Wohnhäuser und öffentlichen Gebäude des Bürgertums. Durch das Aufkommen von Sägewerken und sich immer weiterentwickelnde Bearbeitungstechniken änderte sich auch die Mode beim Parkett. "Interessant dabei ist, dass es zu der Zeit den Trend weg von breiten Dielen hin zu schmaleren Stäben gab", so Schmid. "Heute hingegen, können die Dielen für den Kunden gar nicht groß genug sein." Mit der Produktion von dünnen Stahlnägeln und der Verbesserung von Klebstoffen wurde auch die Verlegung des Parketts einfacher.

Parkett ist nicht nur schön, sondern auch umweltschonend. Von der Ernte des Rohstoffs Holz im Wald bis hin zum fertigen Produkt: Parkett ist einer der nachhaltigsten Bodenbeläge der Welt. Für die Herstellung von Parkett wird weniger Energie aufgewendet als für andere Werkstoffe. Nach jeder Holzernte werden die Wälder für die nächste Generation wieder angepflanzt.

Überdies spielt die Wirkung von Holzprodukten als Kohlenstoffspeicher eine bedeutende Rolle bei der Reduzierung von Treibhausgasen. Wer bei seiner Suche auf Nummer sicher gehen will, sollte im Handel nach dem "Real Wood"-Zeichen Ausschau halten. Dieses besagt, dass die Nutzschicht des Fußbodens aus echtem Holz besteht.

Qual der Wahl: Stab-, Mosaik- oder Industrieparkett

Den edlen Bodenbelag gibt es in den verschiedensten Ausführungen. An erster Stelle steht die Überlegung, ob es ein Massiv- oder Mehrschichtparkett sein soll. Massivparkett besteht aus einer durchgängigen Schicht aus massivem Hartholz, das üblicherweise vollflächig verklebt und erst nach dem Verlegen abgeschliffen wird.

Mehrschichtparkett, auch Fertigparkett genannt, besteht aus zwei oder drei miteinander verleimten Holzlagen, wobei die sichtbare Oberflächenschicht aus Hartholz besteht, das auf eine Trägerplatte aus zumeist Nadelholz beklebt wird. Es ist bereits fertig geschliffen und oberflächenbehandelt.

Bei den Dreischichtparkett-Elementen hat sich in den letzten Jahren Landhausdiele etabliert. Sie besteht aus einer großen Decklage aus Hartholz. Der größte Pluspunkt der Landhausdiele ist dabei laut Schmidt die Optik der großformatigen Dielen, womit eine großzügige Raumwirkung erzielt werden kann.

Die Massivparkette unterteilen sich in erster Linie auf in Stab-, Mosaik- und Industrieparkett. Stabparkett besteht in der Regel aus 22 Millimeter massivem Holz, ist besonders widerstandsfähig und praktisch unverwüstlich. Es bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, da es sich für alle Verlegemuster eignet.

Mosaikparkett besteht aus Holzlamellen, die mit acht Millimetern Dicke deutlich dünner als das Stabparkett, aber dennoch langlebig sind. Sie werden meist in Würfelform mit einer Kantenlänge von 160 Millimetern verlegt. Mosaikparkett ist ein Klassiker, der in zahllosen Holzarten, Sortierungen und Verlegemustern angeboten wird.

Das so genannte Industrieparkett aus einzelnen Holzlamellen, die hochkant angeordnet werden. Durch die Dicke von 22 mm kann das Parkett mehrfach abgeschliffen werden und ist daher sehr widerstandsfähig. "Daher rührt der Name Industrieparkett, denn wegen seiner extremen Belastbarkeit wird es häufig für öffentliche Gebäude und sogar Werkstätten verwendet", verdeutlicht Schmid.

Mit der richtigen Pflege wird der Holzboden steinalt

Parkettböden im Flur oder im Wohnzimmer müssen einiges aushalten. Damit sie lange schön bleiben, sollte man sie richtig pflegen. Zunächst wird der Holzboden gesaugt und mit einem leicht feuchtem und feinen Wischmopp gereinigt. Ist der Parkettboden wieder sauber, beginnt die eigentliche Schönheitskur: Sie besteht aus der Pflege mit Lack oder Öl, passend zur Beschaffenheit der Parkettoberfläche.

Wenn der Parkettboden mit einer lackierten Oberfläche versehen ist, muss die gebrauchte Lackschicht geschliffen und neu versiegelt werden. "Das Versiegeln der Parkettoberfläche sollte dabei vom Fachmann ausgeführt werden", empfiehlt Schmid. Beim Schleifen gehen nur wenige Zehntel-Millimeter der Holzdicke verloren. Nach dem Lackieren ist der Boden dann wieder vor Feuchtigkeit und Abrieb geschützt. "Dies ist da von Vorteil, wo Feuchtigkeit und Schmutz verstärkt auftreten." Bewährt hat sich Wasserlack, der wenige oder keine Lösungsmittel enthält und leicht zu verarbeiten ist. Er muss nach der Versiegelung etwa 48 Stunden aushärten.

Wer einen geölten Parkettboden besitzt, kann auch einzelne Stellen selbst nachölen, ohne die gesamte Bodenfläche behandeln zu müssen. "Das Ölen verhindert, dass Flüssigkeiten in die Holzoberfläche einsickern können, bildet darauf aber keinen Film wie das Versiegeln", erklärt Schmid. Geöltes Parkett sollte zwei bis drei Mal im Jahr mit einem speziellen Pflegeöl nachbehandelt werden.

Im Falle von kleineren Beschädigungen, wie sie beim Herunterfallen von Gegenständen entstehen können, kann mit etwas Geschick und den richtigen Hilfsmitteln das Übel selbst repariert werden. Besonders bei tieferen Kratzern ist dies auch dringend nötig, da Flüssigkeiten in die Oberfläche eindringen und daraus schwerwiegendere Folgeschäden resultieren können. "Speziell für den Endverbraucher zusammengestellte Reparatursets beinhalten alle nötigen Hilfsmittel, die auch von Laien einfach zu handhaben sind", empfiehlt Schmid. Im Angebot dabei sind auch verschiedenfarbige Wachse, die entsprechend der jeweiligen Oberfläche so gemischt werden können, dass die ausgebesserte Stelle beim Betrachter kaum ins Auge fällt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort