Fortuna Düsseldorf Fortuna hat einen Fünf-Jahres-Plan

Düsseldorf · Bei einer Podiumsdiskussion des Marketing-Clubs sprach unter anderem Fortuna-Boss Robert Schäfer über die Chancen, die Zukunft und die Möglichkeiten zur Förderung der Marke F95.

 Fortuna-Chef Robert Schäfer.

Fortuna-Chef Robert Schäfer.

Foto: Falk Janning

Mehr als 100 Menschen hatten sich im Arena-Hotel Tulip Inn versammelt. Grund: Der Marketing-Club Düsseldorf hatte zu einer Podiumsdiskussion mit Fortunas Vorstandsvorsitzendem Robert Schäfer, Marco Sautner von Infront, dem Vermarktungspartner des Zweitligisten, und Karsten Hollasch (Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte) eingeladen. Dirk Krüssenberg, ehemaliger Fortuna-Torhüter und inzwischen Präsident des Marketing-Clubs Düsseldorf, fungierte als Moderator. Gemeinsam stellten sie die zukünftigen Möglichkeiten vor, die Marke Fortuna zu fördern und präsenter zu machen.

Ganz frisch präsentierte Hollasch die durchschnittlichen Umsatzzahlen der Bundes- und Zweitligisten. Auf 125 Millionen kommt ein Erstligist im Durchschnitt - davon kann die Fortuna natürlich nur träumen. Sie liegt mit 32 Millionen allerdings über dem Schnitt der Zweiten Liga (29 Millionen). Der Umsatz setzt sich aus drei Säulen zusammen: den Medienrechten, Spieltags- und Sponsoreneinnahmen. Die Fernsehgelder sind vertraglich in den kommenden Jahren mehr oder weniger festgelegt, können jedoch durch sportlichen Erfolg beeinflusst werden. Bei den anderen Punkten möchte sich der Verein ebenfalls aktiv verbessern. "Wir haben viel Raum zur Entwicklung und das Potenzial dazu", sagte Schäfer .

Die Vermarktung nach außen sei aktuell das große Problem. "Unsere Konkurrenten sind uns in diesem Bereich weit voraus", erklärte der Vorsitzende. Zunächst möchte der Verein die Präsenz in Düsseldorf erhöhen: "Wir wollen unser Logo vermehrt in die Stadt bringen." Als Beispiel nannte er das Wappen auf dem Riesenrad der Rheinkirmes, davon soll mehr folgen. Als nächste soll insbesondere die Zusammenarbeit mit Sponsoren ausgebaut werden.

Die größte Möglichkeit biete dafür die neue Virtual-Overlay-Technik, die es ermöglicht, LED-Banden auf Live-Fernsehbildern zu bearbeiten. "So könnte man beispielsweise bei einer Übertragung in Indien einen indischen Bierhersteller auf die Bande transportieren", berichtete Sautner. Sponsoren auf anderen Kontinenten könnten so mobilisiert werden. "Das ist für uns eine geniale Einnahmequelle." Noch allerdings sei die Technik nicht ganz ausgereift, erläuterte Sautner weiter.

Als wichtigste Säule zur Markenstärkung erklärte Robert Schäfer die Identifizierung mit dem Nachwuchs. Es solle gezielt auf junge Talente gesetzt werden, die in der Heimat ausgebildet werden: "Spieler aus der eigenen Stadt geben Identität." Dafür habe die Fortuna bisher aber keine guten Voraussetzungen. Zu viele Spieler würden für kurze Zeit ausgeliehen und verließen den Verein anschließend wieder. "Unsere Infrastruktur hat in dem Sinne nicht das Niveau, auf dem Profifußball sein sollte", gab er zu. Das will der Verein abstellen. Aus diesem Grund soll ab Herbst das Nachwuchsleistungszentrum in Flingern gebaut werden. "Wir wollen unsere Talente zu Hause ausbilden", erklärte Schäfer.

Die entsprechenden Dokumente für die Baugenehmigung seien Anfang Januar eingereicht worden. Zur Finanzierung sucht der Verein allerdings noch Hilfe. Von einem sechsstelligen Betrag ist die Rede. "Wir hoffen, Unterstützung von der Stadt zu erhalten und noch ein paar weitere Geldgeber mit ins Boot zu holen." Einen Investor in den Verein zu holen, schloss er aber weiterhin aus: "Als Traditionsverein, der unsere DNA ist, müssen wir darauf achten, die Fans noch widerzuspiegeln."

Als bei der anschließenden Fragerunde nach dem Stand der Fortuna in fünf Jahren gefragt wurde, sagte Schäfer: "Dann wollen wir wieder in der Ersten Liga spielen." Interessante Randnotiz: Trotz all der positiven Nachrichten und Gespräche um Sponsoren steht bislang noch nicht fest, ob Hauptsponsor Otelo über die Saison hinaus bleibt. "Wir sind mit Otelo in Gesprächen, da können wir aber noch nichts vermelden", erklärte Schäfer.

(se)
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