Bundesliga 20/21 Leverkusen - Bayern: Die Werkself in der Einzelkritik
So haben wir die Bayer-Spieler bei der 1:2-Niederlage gegen Bayern München benotet.
Lukas Hradecky
In der ersten halben Halbzeit hatte Bayers Nummer eins etwas überraschend wenig zu tun und diente eher als Anspielstation, doch dann musste er doch hinter sich greifen. Bei einer Flanke von Thomas Müller wurde er von Jonathan Tah daran gehindert, den Ball aus der Gefahrenzone zu boxen. Entweder hat sich der Innenverteidiger verschätzt oder der Schlussmann hat ein klares Kommando vermissen lassen. So oder so war Robert Lewandowski der Nutznießer. Parierte in der 66. Minute stark gegen Serge Gnabry und blieb auch danach aufmerksam. In der Schlussphase rettete indes der rechte Pfosten für ihn gegen Jamal Musiala – dieses Glück fehlte Bayer kurz vor dem Schlusspfiff beim 1:2.
Note: 4
Daley Sinkgraven
Hatte es auf seiner Seite erst mit Kingsley Coman, dann mit Leroy Sané zu tun. Es gibt freilich leichtere Aufgaben in der Bundesliga. Der Niederländer löste sie weitgehend gut. Im Passspiel wirkte er allerdings bisweilen zu hektisch. Trotzdem setzte er in der Offensive ein paar gute Impulse und blieb defensiv weitgehend stabil.
Note: 2-
Edmond Tapsoba
Sein Fehlpass leitete das 1:1 ein, doch er hatte so viele Szenen, in denen er gut aufpasste oder den Ball im Aufbauspiel clever zum Mitspieler brachte, dass sein Fehler vor dem Ausgleich den ordentlichen Gesamteindruck nur ein bisschen schmälert. Dass er seinen Vertrag unter der Woche bis 2026 verlängert hat, ist trotz der Niederlage freilich eine gute Nachricht für alle Bayer-Fans.
Note: 3
Jonathan Tah
Der Innenverteidiger machte beim 1:1 keine gute Figur. Zum einen verschätzte er sich bei der Flanke und wäre mit dem Kopf nicht mehr an den Ball gekommen, zum anderen behinderte er Lukas Hradeckys Versuch, den Ball zu klären. Auch im Vorfeld des 1:2 in den Schlussminuten sah er nicht gut aus als ihm der Ball versprang. Eigentlich war es kein wirklich schlechtes Spiel des Nationalspielers, aber seine Patzer wiegen schwer.
Note: 5
Aleksandar Dragovic
War in den ersten knapp 40 Minuten einer der besten Leverkusener Feldspieler. Der Österreicher verteidigte konzentriert, leistete sich keine Schwäche im Passspiel und sorgte unter anderem dafür, dass Serge Gnabry lange Zeit kaum zur Entfaltung kam. Auch in der zweiten Halbzeit blieb er in fast allen Situationen Herr der Lage.
Note: 2
Julian Baumgartlinger
Der im Laufe der Hinrunde zum Dreh- und Angelpunkt vieler Leverkusener Spielzüge avancierte 32-Jährige war auch gegen die Bayern gut aufgelegt. Er war viel unterwegs, gewann viele Zweikämpfe, ließ aber ab und an ein bisschen seine Präzision bei Pässen vermissen.
Note: 3
Nadiem Amiri
Begann das Topspiel mit einem Fehlpass, der aber folgenlos blieb. Danach steigerte er sich zunehmend und behauptete in manch brenzliger Situation den Ball. Bereitete zudem das 1:0 durch Patrik Schick nach einer klugen Eckballvariante vor und leistete viel Laufarbeit im Mittelfeld.
Note: 3+
Florian Wirtz
Dem 17-Jährigen war von Anfang an anzumerken, dass er richtig Bock auf das Spiel gegen die Bayern hatte. Alles gelang ihm nicht, aber er hatte immer wieder Aktionen, die seine Klasse verdeutlichten – zumal er mit einem für sein Alter erstaunlichen Selbstverständnis in direkte Duelle mit Topspielern wie David Alaba oder Jérôme Boateng ging. Passte sich im weiteren Spielverlauf jedoch dem eher durchschnittlichen Niveau der Partie an.
Note: 3
Leon Bailey
Seine beste Aktion war die kurz ausgeführte Ecke auf Nadiem Amiri, der daraus die Vorlage zum 1:0 machte. Ansonsten hatte der Jamaikaner und einstige Bayern-Schreck und Doppeltorschütze beim 2:0-Auswärtssieg der Werkself in München vor etwas mehr als einem Jahr wenig Glück in seinen Aktionen. Defensiv hatte er in der zweiten Halbzeit ein paar gute Szenen. Machte nach 73 Minuten Platz für Kerem Demirbay.
Note: 3
Moussa Diaby
Spielte zunächst flink und gewitzt, verhaspelte sich aber immer wieder bei seinen Dribblings. Die direkten Duelle zwischen dem eher schmächtigen Flügelspieler und der „Kante“ Niklas Süle hatten ihren eigenen Reiz, schienen den Sprintexperten aber vor allem in der zweiten Halbzeit zunehmend zu nerven. Vielleicht war das auch ein Grund, warum er sich in einigen Szenen nicht mehr zutraute. Kurz gesagt: Es war nicht sein Abend.
Note: 4-
Patrik Schick
Seinen Volley zum 1:0 muss man auch erstmal so nehmen können – ein tolles Tor des Tschechen, der beim vermeintlichen 2:0 für Leverkusen knapp im Abseits stand. Video-Assistent Tobias Welz verweigerte dem Treffer die Anerkennung. In der zweiten Halbzeit wirkte er nicht mehr ganz so frisch und strahlte kaum noch Gefahr aus. Musste nach 80 Minuten angeschlagen vom Feld – vermutlich mit muskulären Problemen.
Note: 2-
Kerem Demirbay (ab der 73. Minute)
Kam wohl mit dem klaren Auftrag für Leon Bailey in die Partie, bei der Absicherung des Ergebnisses zu helfen. Das hat nicht geklappt, aber es lag nicht an ihm.
Ohne Note
Lucas Alario (ab der 82.)
Ersetzte Patrik Schick für die Schlussphase.
Ohne Note