Die Verteidigungsministerin unter Druck Immer Ärger mit dem Sturmgewehr

Meinung | Berlin · Eine mögliche Patentverletzung hat zum Stopp der Vergabe des neuen Bundeswehr-Sturmgewehrs an eine Thüringer Firma geführt. Das Projekt hatte Annegret Kramp-Karrenbauer von ihrer Vorgängerin geerbt. Ganz schuldlos ist sie aber am Debakel nicht.

 Ein Firmenschild weist auf den Thüringer Waffenhersteller C.G. Haenel und die Merkel Jagd- und Sportwaffen GmbH hin, die ihren Sitz in Suhl haben. Das Bundesverteidigungsministerium hatte am Freitag den Auftrag wegen einer möglichen Patentverletzung zurückgezogen.

Ein Firmenschild weist auf den Thüringer Waffenhersteller C.G. Haenel und die Merkel Jagd- und Sportwaffen GmbH hin, die ihren Sitz in Suhl haben. Das Bundesverteidigungsministerium hatte am Freitag den Auftrag wegen einer möglichen Patentverletzung zurückgezogen.

Foto: dpa/Michael Reichel

Die Firma Haenel aus Suhl hat eine lange Unternehmensgeschichte vorzuweisen. Unter anderem stattete sie die Wehrmacht mit dem Sturmgewehr 44 aus, worauf die Thüringer merkwürdigerweise noch heute stolz sind. Trotzdem war der Waffenhersteller aus Ostdeutschland im Auftragsgeschäft der Bundeswehr eher ein Unbekannter. Da der Rüstungsproduzent inzwischen einem Staatskonzern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gehört, warf der Zuschlag einige Fragen auf. Immerhin ist der islamische Golfstaat, der erst vor Kurzem diplomatische Beziehungen mit Israel aufgenommen hat, in den Jemen-Konflikt verwickelt.