Fotos Das sind die Staatssekretäre der neuen Regierung
Kanzleramt
Reem Alabali-Radovan (31, SPD) ist die Beauftragte der Bundesregierung für Flüchtlinge und Migration. Die Tochter irakischer Ingenieure kam in Moskau zur Welt und wuchs in Schwerin auf. Alabali-Radovan war bereits Migrationsbeauftragte in Mecklenburg-Vorpommern. Sie sagt Rassismus, Antisemitismus und Islamfeindlichkeit den Kampf an.
Kanzleramt
Carsten Schneider (45, SPD) ist der neue Ost-Beauftragte der Bundesregierung. Der Thüringer war zuletzt als Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der wichtigste Manager im Hintergrund der SPD-Fraktion. Schneider ist gelernter Bankkaufmann. 1998 zog er das erste Mal in den Bundestag ein. Seitdem hat sich Schneider kontinuierlich hochgearbeitet.
Wirtschaft und Klimaschutz
Franziska Brantner (42, Grüne) bringt Europa-Expertise in Robert Habecks Ministerium. Die Baden-Württembergerin will den Blick auf den EU-Binnenmarkt richten, „um mit dem Green Deal Schlüsseltechnologien für die Klimaneutralität stärken“, sagt die Politikwissenschaftlerin. Sie saß im Europaparlament, bevor sie 2013 in den Bundestag kam, und war europapolitische Sprecherin ihrer Fraktion.
Wirtschaft und Klimaschutz
Oliver Krischer (52, Grüne) ist Parlamentarischer Staatssekretär in Habecks Super-Ministerium für Wirtschaft und Klima. Er wuchs in der Eifel auf und kämpft seit Jahren gegen den Braunkohle-Tagebau vor der Haustür. Sein Biologie-Studium hat er nicht abgeschlossen. Der bisherige Fraktionsvize gilt er als fleißig und umtriebig.
Finanzen
Werner Gatzer (63, SPD) ist seit 2005 beamteter Staatssekretär im Bundesfinanzministerium. Der Kölner Jurist trägt den Spitznamen „Mr. Haushalt“, weil er alle Zahlen, Tricks und Kniffe der Haushaltspolitik kennt und als SPD-Mann auch für CDU- oder FDP-Minister unverzichtbar ist. Gatzer ist geschmeidig, sein neuer Dienstherr Christian Lindner aber auch.
Innen
Mahmut Özdemir (34, SPD) ist der einzige Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium von Ressortchefin Nancy Faeser, der zuvor in der Fraktion in unterschiedlichen Ämtern bereits etwas mit Innenpolitik zu tun hatte. Der Sohn türkischer Einwanderer, der in Duisburg geboren wurde, gehört dem konservativen Teil der SPD an.
Auswärtiges
Tobias Lindner (49, Grüne) ist neuer Staatsminister im Auswärtigen Amt. Der Volkswirt hat sich als Sicherheits- und Haushaltsexperte einen Namen gemacht und soll sich nun um die Nato-Politik und die transatlantischen Beziehungen kümmern. Der Rheinland-Pfälzer gehört wie Ministerin Annalena Baerbock dem Realo-Flügel seiner Partei an.
Verteidigung
Siemtje Möller (38, SPD) wurde erst Anfang des Jahres verteidigungspolitische Sprecherin der SPD. Die neue Parlamentarische Staatsekretärin galt trotzdem eine Zeit lang als Kandidatin für das Ministeramt. Möller ist beliebt in der Fraktion, auch führt sie den konservativen Seeheimer Kreis in der SPD. Das kann auf dem heiklen Terrain nicht schaden.
Arbeit und Soziales
Kerstin Griese (55, SPD) ist schon seit 2018 Parlamentarische Staatssekretärin im Arbeitsministerium. Die Düsseldorfer Pfarrerstochter ist eine Expertin für Renten- und Pflegepolitik, war von 2014 bis 2018 Chefin des Bundestags-Sozialausschusses. Sie gehört dem progressiv-reformistischen SPD-Netzwerk an, blinkt aber stärker links als dieses.
Gesundheit
Sabine Dittmar (57, SPD) war gesundheitspolitische Sprecherin ihrer Fraktion und rückte jetzt als Parlamentarische Staatssekretärin ins Gesundheitsministerium auf. Die Schweinfurterin studierte auf dem zweiten Bildungsweg Medizin, arbeitete in Kliniken und als niedergelassene Hausärztin, bis sie 2013 erstmals in den Bundestag einzog.
Familie
Sven Lehmann (42, Grüne) hat den sozialpolitischen Teil des Koalitionsvertrages mitverhandelt und will auch im Familienressort seine Herzensthemen soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Vielfalt vorantreiben. Zu den wichtigsten Vorhaben zählen für den Armutsexperten die Umsetzung der Kindergrundsicherung und die Modernisierung des Familienrechts.
Bildung und Forschung
Thomas Sattelberger (72, FDP) war als Student noch Kommunist. Später wurde der Betriebswirt Personalvorstand von Conti und Telekom. Er sagte der autoritären Männerkultur der Wirtschaft den Kampf an und setzte bei der Telekom schon 2010 eine Frauenquote durch. Nun ist der Freigeist Parlamentarischer Staatssekretär im Bildungsministerium.
Bauen
Sören Bartol (47, SPD) muss Ministerin Klara Geywitz bei der schwierigen Aufgabe helfen, bis zum Ende der Legislatur 400.000 neue Wohnungen entstehen zu lassen. Der Diplompolitologe war als Fraktionsvize bereits zuständig für die Baupolitik. Im neu geschaffenen Ministerium kann der Sozialdemokrat aus Hessen jetzt zeigen, was er kann.
Digitales und Verkehr
Rechts im Bild: Oliver Luksic (42, FDP) ist verkehrspolitisch ein alter Hase. Der neue Parlamentarische Staatssekretär war einer der Hauptgegenspieler von Ex-Minister Andreas Scheuer (CSU), nachdem der Bayer die Pkw-Maut an die Wand gefahren hatte. Mit ihm hat sich Minister Volker Wissing einen Experten an die Seite geholt – und er ist der einzige Saarländer in der Bundesregierung.
Ernährung und Landwirtschaft
Ophelia Nick (48, Grüne) ist zum ersten Mal in den Bundestag gewählt worden und wurde gleich zur Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium ernannt. Sie kennt sich aus, 2019 erschien ihr Buch „Neue Bauern braucht das Land“. In ihrem Wahlkreis trat die Veterinärin aus Wülfrath gegen eine andere Staatssekretärin an – Kerstin Griese von der SPD. Nick ist Gesellschafterin des Maschinenbauers Voith.