Vorwurf wegen Falschaussage McCain-Anhängerin erfindet Angriff eines Schwarzen

Washington (RPO). Die Geschichte verbreitete sich wie ein Lauffeuer: Eine Anhängerin des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten John McCain hatte behauptet, sie sei wegen ihrer politischen Tätigkeit von einem Schwarzen angegriffen worden. Nun gab sie zu, alles erfunden zu haben.

 Die McCain-Anhängerin muss sich wegen Falschaussage verantworten.

Die McCain-Anhängerin muss sich wegen Falschaussage verantworten.

Foto: AP, AP

Der 20-Jährigen McCain-Anhängerin wird nach Angaben der Polizei nun Falschaussage vorgeworfen. Die Frau habe zugegeben, dass sie den Vorfall erfunden habe, hieß es.

Die Frau hatte bei der Polizei gemeldet, sie sei am Mittwoch nahe Pittsburgh an einem Geldautomaten von einem "knapp zwei Meter großen Schwarzen" angegriffen worden. Der Mann habe einen McCain-Aufkleber auf ihrem Auto gesehen und ihr daraufhin ein "B" in die Wange geritzt.

Der Polizei sagte die Frau, sie habe bei dem Buchstaben an den Vornamen des schwarzen Kandidaten der Demokratischen Partei, Barack Obama, denken müssen. Der in Umfragen führende Obama wäre im Falle eines Wahlsiegs der erste dunkelhäutige US-Präsident.

Die US-Medien hatten daraufhin ausführlich über den Fall berichtet. Zahlreiche Fernsehsender und Internetmedien verbreiteten ein Foto der 20-Jährigen, auf dem sie mit einem Bluterguss am Auge sowie dem eingeritzten "B" zu sehen war. McCain und dessen Vizekandidatin riefen bei dem vermeintlichen Gewaltopfer an und sprachen ihr Mitgefühl aus. Obamas Wahlkampfzentrale gab eine Erklärung heraus, in der sie die Tat verurteilte.

Der Polizei waren Ungereimtheiten in der Geschichte der Frau aufgefallen. Die Beamten nehmen an, dass sie sich selber an der Wange verletzte. Die Befragte habe sich nicht daran erinnern können, wie der Buchstabe "B" in ihr Gesicht gekommen sei. Offenbar hatte die McCain-Unterstützerin in der Vergangenheit bereits psychische Probleme.

(afp2)
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