Präsidentschaftswahl in Frankreich Kampf mit harten Bandagen

Paris · In Frankreich findet am Sonntag die Endrunde der Präsidentschaftswahl statt. Entscheidend für den Sieg sind die Wählerinnen und Wähler Mélenchons. Vor der Stichwahl schenken sich Marine Le Pen und Emmanuel Macron nichts.

  Die Wählerinnen und Wähler müssen sich am Sonntag zwischen M  arine Le Pen und Emmanuel Macron ­entscheiden.

Die Wählerinnen und Wähler müssen sich am Sonntag zwischen M arine Le Pen und Emmanuel Macron ­entscheiden.

Foto: AFP/STEPHANE DE SAKUTIN

Es war sicher kein Zufall, dass Emmanuel Macron bei seinem vorletzten Wahlkampfauftritt die Boxhandschuhe anzog. Der kurze Schlagabtausch mit einem Boxer in der Pariser Vorstadt Saint-Denis zeigte den kämpferischen Gemütszustand des Amtsinhabers kurz vor der Stichwahl gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen an diesem Sonntag. Der Präsident bemühte sich bis zuletzt um die Stimmen derjenigen, die ihn in der ersten Runde nicht gewählt hatten. Vor allem um die Anhänger des Linksaußen Jean-Luc Mélenchon, der in Saint-Denis auf 61 Prozent kam. Eindrucksvoll warnte der 44-Jährige die Bewohner der für Armut und Arbeitslosigkeit bekannten Banlieue vor den Folgen einer Wahl Le Pens. „Eine Marokkanerin mit zwei Kindern, die regulär in Frankreich ist, würde aus ihrer Sozialwohnung geworfen.“