Erzbistum in tiefer Krise „Krise in Köln schadet der gesamten Kirche“

Analyse | Köln/Frankfurt · Die Vertrauenskrise im Kölner Erzbistum strahlt auch auf die katholische Kirche in Deutschland ab, sagt Laienvertreter Tim Kurzbach. Nach seinen Worten sei Kardinal Rainer Maria Woelki das Ruder komplett entglitten.

 Kardinal Rainer Maria Woelki im Garten des erzbischöflichen Hauses in Köln.

Kardinal Rainer Maria Woelki im Garten des erzbischöflichen Hauses in Köln.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Eigentlich könnten in der katholischen Kirche derzeit viele Weichen auf Aufbruch stehen: Die großen Reformanstrengungen beim Synodalen Weg werden ab Donnerstag in Frankfurt mit ersten Beschlüssen ihrem Ziel ein gutes Stück näherkommen, und im kommenden Jahr wird sich sogar eine von Papst Franziskus ausgerufene Weltbischofssynode drängenden Reformen widmen. Stattdessen herrscht Krisenstimmung – aus vielen Gründen. Zum einen ist es unsicherer denn je, ob deutsche Hinweise etwa auf eine neue Sexualmoral, auf Weiheämter für Frauen und eine stärkere Gewaltenteilung überhaupt in Rom Gehör finden. Zum anderen ist es alles andere als eindeutig, was Papst Franziskus selbst unter Synodalität versteht. Ist die katholische Kirche in Deutschland also der Vorreiter oder am Ende doch nur der Außenseiter? Vatikanbeobachter sind in Frankfurt wieder dabei und werden Bericht erstatten, was die 230 Delegierten – Bischöfe und Laien – auf ihrer vierten Synodalversammlung beraten, beschließen und Rom empfehlen.