Amerika wird impfmüde Zahl der täglich Geimpften in den USA fällt

New York · Die tägliche Zahl der Geimpften in den USA geht zurück, obwohl genug Vakzin vorhanden ist. Zu den Skeptikern gehören vor allem evangelikale Christen und Afroamerikaner – aus sehr unterschiedlichen Gründen.

 Anfang April herrschte noch Andrang in den Impfzentren in New York. Inzwischen gibt es keine Wartezeiten mehr.

Anfang April herrschte noch Andrang in den Impfzentren in New York. Inzwischen gibt es keine Wartezeiten mehr.

Foto: AFP/ANGELA WEISS

„Verweigert euch dem experimentellen Vakzin!“, ruft der hochgewachsene Mann, während er eine Zeitung anpreist. Immer wieder, gebetsmühlenartig. „Reject the experimental vaccine!“ Er steht an der Kreuzung Lenox Avenue/125th Street, mitten in Harlem, mitten in einem New Yorker Viertel, das sich als Mekka afroamerikanischer Kultur versteht. Die Botschaft, die er verbreitet, ist die von Louis Farra­khan. Der Prediger der Nation of Islam, bekannt für bisweilen abstruse Thesen, hat bereits vor Monaten postuliert, man dürfe dem Impfstoff nicht trauen. Die Regierung in Washington habe schwarze Amerikaner schon zu oft mit medizinischen Experimenten hinters Licht geführt, als dass man ihren Beteuerungen Glauben schenken könne.