Astrazeneca-Chaos Ein Impfstoff mit Imageschaden

Meinung | Berlin · Die neuen Beschlüsse zum Astrazeneca-Vakzin fördern die Verunsicherung, sie sind die Fortsetzung eines desaströsen Schlingerkurses. Doch der war nahezu unvermeidlich, weil allein wissenschaftliche Erkenntnisse zählen. Doch auch jetzt gilt: Impfen, was das Zeug hält.

 Eine Ampulle mit dem Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca (Archiv).

Eine Ampulle mit dem Covid-19-Impfstoff von Astrazeneca (Archiv).

Foto: AP/Matthias Schrader

Wer will sich jetzt noch mit Astrazeneca impfen lassen? Die neuen Erkenntnisse zu sehr seltenen aber gefährlichen Thrombosen haben den Impfstoff wieder in ein schlechtes Licht gerückt. Unter 60-jährige Impfberechtigte sollen künftig selbst abwägen, ob sie das Vakzin haben wollen. Die Verunsicherung ist groß, kein Wunder. Denn dieser neue Astrazeneca-Paukenschlag reiht sich ein in ein verwirrendes Hin und Her: Zunächst hatte es keine Zulassung für ältere Menschen gegeben, später wurde diese erteilt, dann pausierte Deutschland die Impfungen wegen erster Meldungen zu den Thrombosen, dann gingen die Impfungen mit mehr Schub weiter, jetzt folgt der bitterste Rückschlag seit dem Start, weil der sehr wirksame Impfstoff nur noch – welch’ Ironie – uneingeschränkt an ältere Patienten gehen soll.