Anlaufstelle für Feinschmecker in Langenfeld Feinkost Jordan bietet noch mehr Genüsse an

Langenfeld/Solingen · Vom Olivenöl zum Feinschmecker-Markt. Besitzer Bastian Jordan hat die Corona-Flaute für ein neues Angebot in seinem erweiterten Geschäft genutzt.

 Haben in der Coronakrise ihr Geschäft in Langenfeld erweitert: Bastian Jordan (links) und Frank Mielke.

Haben in der Coronakrise ihr Geschäft in Langenfeld erweitert: Bastian Jordan (links) und Frank Mielke.

Foto: Matzerath, Ralph (rm)/Matzerath, Ralph (rm-)

„Wir mussten etwas tun in Coronazeiten. Uns ist alles weggebrochen“, sagt Bastian Jordan. Der Olivenbauer und Chef des Solinger Familienbetriebs Jordan, der sein Geld vor allem mit dem Verkauf von hochwertigem griechischen Olivenöl an Gastronomieküchen verdient, hat gehandelt. Den kleinen „Genussshop“, den er seit Oktober 2018 in Landwehr eher nebenbei als Liebhaberei betrieb, hat er nun von 90 auf über 300 Quadratmeter erweitert. Mit seinem Angebot an feinen Lebensmitteln aus kleinen Manufakturen hat er ein Dorado für Genießer und Lebensmittelfreunde geschaffen. Hier gibt es Produkte, die sich in normalen Supermärkten nicht finden und deren Herkunft sich lückenlos nachvollziehen lässt. Viele der Produzenten sind Freunde der Familie aus Griechenland, die ihre Produkte in kleinen Mengen herstellen. Dazu gibt es neuerdings frisches Obst und Gemüse vom Bio-Bauern sowie lokales frisch gebackenes Brot von Schüren.Aber der Reihe nach: Begonnen hat alles damit, dass die Großeltern von Bastian Jordan, Thomas und Doris Kerner, sich in die ostägäische Insel Lesbos verliebten. Ende der 80er Jahre sind sie kurzerhand von Solingen auf die Insel ihrer Träume ausgewandert. Dort inspirierten sie 100 Olivenbäume auf 4000 Quadratmetern, ihr eigenes Öl vor Ort herstellen zu lassen. Das fand großen Anklang in der gehobenen Gastronomie und bei Sterneköchen. Es schmeckt mild und fruchtig statt scharf und bitter wie viele herkömmliche Oliven-Öle. Zudem lässt es sich kalt und auch heiß verarbeiten. „111 Preise haben wir bisher weltweit bekommen“, sagt Bastian Jordan stolz.
Er und der Genussshop-Leiter Frank Mielke, der drei Jahre lang Küchenchef bei Nelson Müller war, teilen die Leidenschaft für feine ursprünglich hergestellte Lebensmittel, die sie nun auf über 300 Quadratmetern verkaufen. Gerne erzählen sie zu jedem ihrer Produkte die Geschichte: zum Olivenöl-Käse, der nur auf Lesbos reift und aus der Milch von Schafen und Ziegen stammt, die unter den Bäumen äsen. Zum deutschen Rohmilchkäse, verfeinert mit Wildkräutern. Zur Butter von den Butter-Boys, einem Brasilianer und einem Bayer, von denen einer bei Bocuse gelernt hat. Die köstlichen Stückchen wurden mit Steinpilz, Feige und Anis oder Chili veredelt. Sie zeigen echten Büffel-Mozzarella eines Herstellers, der garantiert auch die männlichen Bullen aufzieht und weisen auf bayerische Garnelen hin, die garantiert ohne Medikamente herangewachsen. Sie bieten köstliches Creme-Eis eines kleinen Produzenten aus Wuppertal an, das nach Demeter-Vorschriften hergestellt wird. „Wir sehen uns eigentlich weniger als Einkäufer, sondern als Lebensmittel-Kuratoren“, sagt Jordan mit Augenzwinkern. Wie andere für Museen Kunst aussuchen, organisieren und betreuen, so stürzen die beiden Männer sich mit Verve auf Essbares von ungewöhnlicher Qualität.