Industrie in Uerdingen Chemie-Revolution bei Lanxess in Krefeld

Krefeld · Es ist eine historische Stunde für die Lanxess AG, wenn nicht sogar für die gesamte chemische Industrie in Nordrhein-Westfalen und in Deutschland. Der Konzern produziert mit einer neuen, 50 Millionen Euro teuren Anlage einen Hochleistungskunststoff aus 92 Prozent Biomasse.

Die 50 Millionen Euro teure, neue Produktionsanlage für Hochleistungs-Kunststoffe aus 92 Prozent Biomasse ist seit gestern in Betrieb.

Die 50 Millionen Euro teure, neue Produktionsanlage für Hochleistungs-Kunststoffe aus 92 Prozent Biomasse ist seit gestern in Betrieb.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Die Zukunft der chemischen Industrieproduktion hat am Donnerstag begonnen – und zwar im Lanxess-Werk in Krefeld-Uerdingen.  Vorstandsvorsitzender Matthias Zachert eröffnete im Chempark  im Beisein von Ministerpräsident Hendrik Wüst eine 50 Millionen Euro teure, neue Anlage zur Herstellung von Hochleistungskunststoff, der zu 92 Prozent aus nachhaltigen Rohstoffen besteht. Es ist das erste Produkt aus dem Portfolio der neuen Reihe „Scopeblue“. Bei der Herstellung nutze Lanxess grünes Cyclohexan aus Quellen wie Rapsöl oder andere Biomasse als Rohstoff, berichtete Frederique van Baarle, die Leiterin des Geschäftsbereichs High Performace Materials. Verstärkt wird der neue Bio-Kunststoff mit 60 Gewichtsprozent Glasfasern, die aus industriellen Glasabfällen recycelt werden. Die alternativen Rohstoffe seien mit den jeweiligen Materialien fossilen Ursprungs chemisch identisch. Der Kunststoff habe daher dieselben Eigenschaften wie sein Pendant aus fossilen Rohstoffen.