Sieben Fakten zu Haus Hilden im Freilichtmuseum Lindlar Museum und Stadt retten Häuser vor Abriss

Hilden/Lindlar · Normalerweise ziehen Menschen von einem Haus in ein anderes. In Lindlar zwischen Köln und Olpe steht ein Haus, das in Hilden errichtet worden war und ins Freilichtmuseum umgezogen ist. Aktuell wird ein weiteres Haus aus der Itterstadt im Bergischen errichtet. Sieben Fakten zu den Häusern, die mehr als 200 Jahre in Hilden standen.

 Haus Hilden steht im Freilichtmuseum Lindlar, das rund 60 Kilometer von der Itterstadt entfernt liegt.

Haus Hilden steht im Freilichtmuseum Lindlar, das rund 60 Kilometer von der Itterstadt entfernt liegt.

Foto: Tobias Dupke

1) Kleinstwohnhaus Kleine Räume, 40 Quadratmeter Gesamtfläche, eine steile Treppe ins erste Geschoss – von außen macht das Fachwerkhaus einen kleinen Eindruck, im Innern werden die winzigen Dimensionen erst richtig sichtbar. Bis zu zehn Menschen lebten früher in dem Kleinstwohnhaus. Im Freilichtmuseum Lindlar steht Haus Hilden exemplarisch für die beengten Wohnverhältnisse der Fabrikarbeiterfamilien im Bergischen Land rund um das Jahr 1900. Hilden entwickelte sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem Einfluss der Wirtschaftszentren in Wuppertal, Solingen und Düsseldorf zur Industriestadt. Der damit verbundene Zuzug auswärtiger Arbeitskräfte führte zur Wohnungsnot. „Im Erdgeschoss vermitteln Küche und Stube anschaulich die Lebensweise der damaligen Bewohnerinnen und Bewohner. Das Zusammenleben auf engstem Raum ohne Nasszelle oder sanitäre Einrichtungen, ohne Rückzugsraum für eine eigene Privatsphäre gehörte für viele Arbeiterfamilien in Hilden zum Alltag. Bezahlbarer Wohnraum war knapp – viele Arbeitssuchende zogen damals von außerhalb in die aufstrebenden Industriezentren“, heißt es in einem Erklärtext des LVR-Museums.

 Im Freilichtmuseum Lindlar wird aktuell ein weiteres Haus aus Hilden aufgebaut.

Im Freilichtmuseum Lindlar wird aktuell ein weiteres Haus aus Hilden aufgebaut.

Foto: Tobias Dupke