Corona in Düsseldorf Infizierte kritisieren Corona-Hotline der Stadt

Düsseldorf · Petra Müller bangt um das Leben ihres Mannes. Sie glaubt, dass die Krankheit anders verlaufen wäre, wäre er früher getestet worden. Die Ärzte kämpfen um das Leben des 68-Jährigen.

 Im Uni-Klinikum werden die meisten der Düsseldorfer behandelt, die mit Corona infiziert sind.

Im Uni-Klinikum werden die meisten der Düsseldorfer behandelt, die mit Corona infiziert sind.

Foto: dpa/Oliver Berg

Bedenken hatte Petra Müller* keine, als sie zum zweitägigen Seminar nach Berlin fuhr. Verdi hatte für den 9. und 10. März eingeladen. Müller saß neben einer Kollegin, die ein bisschen Husten hatte, schniefte. Am 14. März bekam Müller eine Mail, „dass die Frau an Covid-19 erkrankt ist“, erzählt die 62-Jährige, die sofort bei der städtischen Hotline anrief. Bei der Befragung fiel die Elleranerin durchs Raster, „weil ich keinen systemrelevanten Beruf habe“. Wieder und wieder versuchte sie es telefonisch mit der Bitte um einen Test oder um einen Rückruf. Symptome hatte Müller nur schwache, ein bisschen Fieber, die Nase lief. Ein paar Tage später ging es ihrem Mann Heinz plötzlich schlecht, in der Nacht zum 25. März rief Petra Müller den RTW, weil sich der Zustand dramatisch verschlimmerte. Seitdem liegt Heinz Müller in der Uniklinik, ist an die Herz-Lungen-Maschine angeschlossen. „Als es ganz kritisch wurde, durfte ich kurz zu ihm.“ Ansonsten hat sie Besuchsverbot. „Die Ärzte kämpfen um sein Leben“, sagt Müller.