Dinslaken Gutachten: Hertie-Pleite schwerer als befürchtet

Dinslaken · Die Krise der Hertie-Warenhäuser ist schlimmer als bisher angenommen. Das offenbart ein Gutachten des Düsseldorfer Insolvenzverwalters Dr. Biner Bähr, das jetzt öffentlich geworden ist.

 Eine Investorengruppe will Hertie übernehmen.

Eine Investorengruppe will Hertie übernehmen.

Foto: ddp, ddp

Demnach summiert sich der Verlust der insolventen Hertie-Gruppe aus den vergangenen drei Geschäftsjahren auf insgesamt rund 270 Millionen Euro. Der Umsatz 2008 lag mit 442 Millionen Euro um etwa 240 Millionen niedriger als noch 2005. Die Verluste stiegen im gleichen Zeitraum von 44 auf 119 Millionen Euro.

Löhne und Gehälter hat Hertie zuletzt im Juli 2008 selber gezahlt. Seither streckt das Düsseldorfer Bankhaus HSBC Trinkaus & Burkhardt das Geld vor. Die Zahl der Hertie-Gläubiger beziffert Insolvenzverwalter Bähr auf zirka 3000, die wegen der auf 23 Millionen Euro geschrumpften freien Masse aber wenig zu erwarten hätten, falls die Hertie-Kette zugrunde ginge.

19 von 73 Warenhäusern hat Hertie bereits geschlossen, darunter das Walsumer. Zu den 54, die auf der Kippe stehen, gehört das Dinslakener Haus. Über dessen Zukunft verhandelt das Berliner Immobilien-Unternehmen Atisreal angeblich mit einem aussichtsreichen Investor. Eine Vertragsunterzeichnung lässt allerdings schon deutlich länger auf sich warten, als von Atisreal zwischenzeitlich verkündet.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort