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Durchwachsenes Geschäft Schlechtes Wetter: Deutsche flüchten in die Sonne

Berlin (rpo). Deutschland bibbert und regnet ein. Was liegt da näher, als schnell noch einen Trip in die Sonne zu buchen? Vor allem die Anbieter von Last-Minute-Reisen profitieren vom schlechten Wetter. Denn eigentlich sitzt bei vielen Deutschen das Geld nicht mehr so locker, andere haben bereits früher gebucht und entsprechende Rabatte in Anspruch genommen.

Nicht klagen kann bis jetzt Last-Minute-Anbieter L'Tur: "Die Buchungseingänge liegen derzeit im zweistelligen Prozentbereich über Vorjahresstand", so Vorstandssprecher Markus Faller. Dennoch will L'Tur die noch Zögernden mit einem Extra-Service an die Flughäfen locken. Für kurze Zeit kann zu allen Abflügen ab Berlin, Düsseldorf, Hamburg und Hannover die Zuganreise von jedem beliebigen deutschen Bahnhof für zehn Euro dazugebucht werden.

Vom schlechten Wetter profitieren vor allem die Online-Anbieter wie Lastminute.com. "Wir haben nach wie vor Wachstum", sagt die Deutschland-Sprecherin von Lastminute.com, Alexandra Rieck. "Die Leute haben genug vom Regen und wollen weg." Pauschalreisen liefen allerdings nicht so gut, allerdings werde das Mc Packaging, das Zusammenstellen von Einzelbausteinen der Reise, immer beliebter. "Das Kombinieren von Flug, Unterkunft und Mietwagen von verschiedenen Anbietern ist meist kostengünstiger. Die Kunden sind vor allem sehr preisbewusst", so Rieck.

Bei Thomas Cook Reisen ist das Angebot an Last-Minute-Reisen überschaubar: "Im Vergleich zu Vorjahren haben die meisten die günstigen Frühbucherrabatte intensiv genutzt", sagt Unternehmenssprecherin Nina Dumbert. Besonders günstig seien derzeit die Abflüge in den Bundesländern, in denen die Sommerferien bereits vorbei sind, wie etwa Berlin.

Auf Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main spüren manche Reisebüros allerdings Zurückhaltung. "Hier ist normaler Betrieb", sagt ein Sprecher des Reisebüros der Fraport AG, dem Airport Travel-Center. Die Umsätze seien während des schlechten Wetters "nicht sprunghaft angestiegen".

Bei anderen Anbietern am Main-Airport sieht es sogar sehr mau aus. "Im Vergleich zum Vorjahr haben wir ein Minus von 20 bis 30 Prozent", sagt Nizza Quassem von Dertour. Er vermutet "wirtschaftliche Gründe" hinter den schleppenden Buchungszahlen. "Es wird allmählich schlechter." Vor zwei Jahren habe es noch ein "bombastisches Geschäft" gegeben. Auf manchen Schnäppchenangeboten wie der Türkei bleibe man nun sitzen. Auch am Flughafen Berlin-Tegel sei die Situation nicht besser. Dort registriert Dertour nach Angaben von Quassem 30 Prozent weniger Umsatz.

(afp)
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