Hausbau Linoleum verleiht besonderes Raumgefühl

Fast hundert Jahre war Linoleum der vorherrrschende elastische Bodenbelag bis PVC ihn ab den 50er Jahren verdrängte. Langsam kommt er als Alternative zurück.

 Der Bodenbelag wird aufgeklebt, das Verlegen sollte man aber Profis überlassen.

Der Bodenbelag wird aufgeklebt, das Verlegen sollte man aber Profis überlassen.

Foto: Armstrong

<p>Fast hundert Jahre war Linoleum der vorherrrschende elastische Bodenbelag bis PVC ihn ab den 50er Jahren verdrängte. Langsam kommt er als Alternative zurück.

1863 ließ sich der englische Chemiker Frederick Walton das Verfahren zur Herstellung von Linoleum patentieren. Durch Zufall soll er auf einer Dose schnelltrocknender Farbe eine oxidiertes Stück Leinöl als neues Material entdeckt haben. Später trug er dieses auf Gewebebahnen auf und erfand so Linoleum.

Das nachhaltige Produkt besteht aus Leinöl, Korkmehl, Harzen und Jutegewebe und wird sowohl als Bodenbelag, als auch Druckplatte in der Kunst eingesetzt. Seltener bekommen auch Möbelstücke eine Linoleumschicht verpasst. Als elastischer Bodenbelag war Linoleum bis zu Mitte des 20. Jahrhunderts vorherrschend und wurde dann weitgehend von PVC verdrängt. Mit dem Gedanken an die Umweltfreundlichkeit entscheiden sich mittlerweile immer mehr Bauherren für diesen Bodenbelag.

Beliebter Boden unter Bauhaus-Architekten

Linoleum ist besonders belastbar und verliert über Jahrzehnte kaum etwas von seiner Dicke. Auch die britische Marine nutzte die positiven Eigenschaften des Bodenbelags und stattete seine Kriegsschiffe mit Linoleum aus. Das Material ist schwer entflammbar, rutschfest und beständig gegen Öle und Fette. Außerdem ist es hygienisch und gilt als antibakteriell. Nur für Räume mit Nassbereichen ist Linoleum nicht geeignet. Durch Wischen lässt sich der Boden leicht von Verschmutzungen reinigen.

Linoleum wird nicht nur in Wohnräumen, sondern auch Krankenhäusern, Schulen und Sporthallen verlegt, überall dort, wo er extremen Belastungen ausgesetzt ist. Der Bodenbelag ist nicht leicht händelbar und sollte am besten vom Fachmann aufgeklebt werden. Sowohl als Rollware als auch als Fliesen oder Dielen ist Linoleum erhältlich.

Schon früh wurde der Bodenbelag mit Stein- oder Parkettmustern aufgewertet, auch einige Jugendstil-Dessins gab es. Besonders beliebt war der Bodenbelag unter den Bauhaus-Architekten, der Grauton Uni Walton gilt als klassisch für diese Design-Richtung. Linoleum gibt es heute in den unterschiedlichsten Farben und Strukturen und mittlerweile sogar mit Einstreuungen aus Echtmetall, die den Boden schimmern lassen.

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