Porträt Das ist Alfred Gislason
Wir stellen Ihnen Handball-Bundestrainer Alfred Gislason vor.
Alfred Gislason wurde am 7. September 1959 in Akureyri in Island geboren. Er hat drei Kinder, seine Frau starb 2021 an Krebs.
Nach zwei Stationen in Island kam Gislason 1983 erstmals nach Deutschland. Als linker Rückraumspieler gewann er mit TUSEM Essen 1986 und 1987 die Deutsche Meisterschaft.
1988 kehrte Gislason nach Island zurück und spielte ein Jahr in Reykjavik, ehe er von 1989 bis 1991 für Bidasoa Irún in Spanien auflief. Seine aktive Karriere beendete er bei seinem Heimatverein in Akureyri, für den er noch bis 1995 spielte.
Bis 1997 war Gislason zudem Trainer in Akureyri, es war seine erste Trainerstation. 1997 kam er zurück nach Deutschland und trainierte zwei Jahre lang im Hameln, ehe er von 1999 bis 2006 beim SC Mageburg an der Seitenlinie stand. 2001 gewann er seine erste Deutsche Meisterschaft und den EHF-Pokal. Im gleichen Jahr wurde er auch das erste Mal zum Trainer des Jahres gewählt. 2001 und 2002 gewann er die Europameisterschaft der Vereinsmeister.
Zwischen 2006 und 2008 wurde er dann zum ersten Mal Nationaltrainer, und zwar in Island. Gleichzeitig trainierte er den Bundesligisten VfL Gummersbach.
Danach begann das bisher erfolgreichste Kapitel in Gislasons Trainer-Karriere. von 2008 bis 2019 trainierte er den THW Kiel und gewann mit den Norddeutschen sechs Mal die Deutsche Meisterschaft, sechs Mal den DHB-Pokal und vier Mal den Supercup. Gleich vier Mal wurde er zum Trainer des Jahres gewählt.
Am 6. Februar 2020 wurde bekannt, dass Alfred Gislason neuer Bundestrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft wird. Er ersetzte damit Christian Prokop.
Von der WM 2021 kehrte die DHB-Auswahl als WM-Zwölfter mit der schlechtesten Platzierung in der Verbandsgeschichte von den Titelkämpfen zurück.
Bei den Olympischen Spielen in Tokio musste Bundestrainer Gislason mit der deutschen Mannschaft den Traum von der fünften deutschen Medaille in der olympischen Geschichte des Männer-Handballs erst im Viertelfinale begraben. Das DHB-Team unterlag gegen Ägypten mit 26:31 (12:16).
Im Dezember 2021 wurde Gisalsons Vertrag als Bundestrainer vorzeitig bis 2024 und damit bis nach der Europameisterschaft im eigenen Land.
Bei der Europameisterschaft 2022 in Ungarn und der Slowakei erreichte die DHB-Auswahl den siebten Platz, bei der WM 2023 in Polen und Schweden führte Gislason sein Team auf Rang fünf.
Bei der Heim-EM in Deutschland 2024 gelang es der Mannschaft, Euphorie im eigenen Land zu entfachen. Für die Teams aus der Weltspitze reichte es aber noch nicht; im Halbfinale unterlag Deutschland Dänemark und im Spiel um Platz drei Schweden. Mit dem vierten Platz konnte man zufrieden sein, die direkte Olympia-Qualifikation wurde jedoch verpasst.
Nach der EM in Deutschland verlängerte der DHB mit Gislason bis 2027 – allerdings unter der Bedingung, dass er sich mit seinem Team für die Olympischen Sommerspiele in Paris qualifiziert. Das sorgte rund um das Quali-Turnier in Hannover im März 2024 für etwas Unruhe. Mit Siegen gegen Algerien und Österreich sowie einer Niederlage gegen Kroatien löste das deutsche Team jedoch das Olympia-Ticket und Gislason durfte Bundestrainer bleiben.