Twitter Was Elon Musks Buhlen um Donald Trump wirklich bedeutet

Meinung | Düsseldorf · Elon Musk möchte, dass Ex-Präsident Donald Trump zu Twitter zurückkehrt. Das sagt weniger über den Stand der Meinungsfreiheit in den USA als über die Verzweiflung bei Twitter.

 Der Tesla-Gründer und Twitter-Chef Elon Musk

Der Tesla-Gründer und Twitter-Chef Elon Musk

Foto: dpa/Susan Walsh

„Das Volk hat gesprochen.“ Mit dieser markigen Behauptung begründet der neue Besitzer des Kurznachrichtendienstes Twitter seine Entscheidung, den früheren amerikanischen Präsidenten Donald Trump wieder Zugang zu der Plattform zu verschaffen. Damit offenbart Elon Musk bereits sein problematisches Verhältnis zu Meinungsfreiheit und Demokratie. Denn natürlich gab es keine „Wahl“, in der „das Volk“ hätte sprechen können. Vielmehr hatte Musk am Freitag eine 24-Stunden-Umfrage unter den Twitter-Nutzern gestartet. 15 Millionen Kunden nahmen daran teil, 51,8 Prozent sprachen sich für die Rückkehr Trumps aus. Das sind etwa 7,8 Millionen Menschen weltweit, während allein Twitter nach aktuell verfügbaren Angaben auf mehr als 230 Millionen Nutzer täglich kommt. Das Volk hat also nicht gesprochen. Es hat sich mehrheitlich überhaupt nicht für die Umfrage interessiert. Und natürlich hat eine private Umfrage unter Kunden nichts mit demokratischer Repräsentation zu tun.