Bundesregierung alarmiert Banken und Sparkassen haben Zinsen für Kunden von Sparverträgen falsch berechnet

Berlin · Banken und Sparkassen haben zehntausenden Sparern mit Prämiensparverträgen zu geringe Zinsen bezahlt. Einzelne Verbraucher wurden um fünfstellige Summen geprellt. Der Sachverhalt hat gerichtliche und möglicherweise auch aufsichtsrechtliche Folgen.

 Das Sparkassen-Logo spiegelt sich verzerrt in einer Hochhausfassade.

Das Sparkassen-Logo spiegelt sich verzerrt in einer Hochhausfassade.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Falsche Zinsberechnungen von Banken und Sparkassen bei langfristigen Prämiensparverträgen sind nach Auffassung der Bundesregierung ein weit verbreitetes, gravierendes Problem in Deutschland. „Mit Blick auf fehlerhafte Zinsberechnungen bei Prämiensparverträgen aufgrund unwirksamer Zinsanpassungsklauseln sind nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen der (Aufsichtsbehörde) BaFin eine größere Anzahl von Instituten und eine Vielzahl von Verbraucherinnen und Verbrauchern betroffen“, heißt es in der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion, die unserer Redaktion vorliegt. Die Finanzaufsicht BaFin habe zur Aufklärung Stellungnahmen der betroffenen Institute angefordert. Das Ministerium verweist zudem auf die vor dem Oberlandesgericht Dresden anhängige Musterfeststellungsklage der Verbraucherzentrale Sachsen gegen die Stadt- und Kreissparkasse Leipzig, der sich viele Betroffene angeschlossen haben und die für das Maß der Entschädigungen durch die Geldinstitute überall in Deutschland ausschlaggebend sein wird.