Lebensschutz gegen Selbstbestimmung So kann Sterbehilfe gefährlich sein

Meinung · Die drei Parteien SPD, FDP und Linke wollen in einem ungewöhnlichen Bündnis die Tötung auf Verlangen erlauben. Das entspricht zwar dem Willen des Bundesverfassungsgerichts, würde aber den assistierten Suizid zum Normalfall machen. Er muss aber die Ausnahme bleiben.

 Das "Sterbehilfe-Set", das in belgischen Aphotheken erhältlich ist. Im Jahr 2014 hat Belgien die aktive Sterbehilfe auf Minderjährige ausgeweitet, ohne Altersgrenze.

Das "Sterbehilfe-Set", das in belgischen Aphotheken erhältlich ist. Im Jahr 2014 hat Belgien die aktive Sterbehilfe auf Minderjährige ausgeweitet, ohne Altersgrenze.

Foto: dpa/Etienne Ansotte

Die aktive Sterbehilfe, nach der eine dritte Person einen Sterbewilligen auf Verlangen tötet, gehört zu den umstrittensten Themen in unserer Gesellschaft. Beide Gruppen, die Liberalen, die die Selbstbestimmung des Menschen in den Mittelpunkt stellen, und die Konservativen, die das Leben im wahrsten Sinne bewahren wollen, haben gute Argumente für ihre Sache. Dass jetzt so unterschiedliche Parteien wie die SPD, die FDP und die Linken einen gemeinsamen Gesetzentwurf zur Sterbehilfe vorlegen, ist daher nicht so ungewöhnlich. Das Vorhaben atmet den Geist der menschlichen Autonomie, selbst den Zeitpunkt zu bestimmen, an dem jemand aus dem Leben scheidet.