Geschlossene Grenzen wegen Corona Die Rückkehr des Nationalstaats in der Pandemie

Analyse | Düsseldorf · In der Pandemie gewinnt der Nationalstaat als Krisenmanager an Bedeutung. Doch ganz allein kann er globalen Herausforderungen nicht begegnen. Und der Begriff der Nation sollte in diversen Gesellschaften neu diskutiert werden.

Sicherheitsbeamte am britischen Hafen von Dover stehen am 22. Dezember 2020 vor einem Leuchtschild mit dem Hinweis „Französische Grenze geschlossen“.

Sicherheitsbeamte am britischen Hafen von Dover stehen am 22. Dezember 2020 vor einem Leuchtschild mit dem Hinweis „Französische Grenze geschlossen“.

Foto: AP/Kirsty Wigglesworth

Fast schien es, als hätte sich das mit den Nationen bald erledigt. Die Globalisierung mit ihren Daten-, Waren- und Menschenströmen schien Grenzen überflüssig zu machen. Seltsam mickrig wirken die Nationalstaaten etwa gegen globale Konzerne wie Apple oder Amazon, wenn es ans Steuerzahlen geht. Soziologen mit feiner Witterung für die Zukunft wie Ulrich Beck sprachen darum schon vor der Jahrtausendwende von der Transformation der Nationalstaaten in eine Weltgesellschaft. Sie beobachteten, wie die neuen Kosmopoliten ihre Laptops mal hier, mal dort aufklappten.