Fotos Letzte Zivilisten aus Azovstal-Stahlwerk evakuiert
Nach wochenlanger Belagerung sind jetzt die letzten Zivilisten aus dem von russischen belagerten Stahlwerk in Mariupol evakuiert worden. Nach ukrainischen Angaben vom Samstag sind alle Frauen, Kinder und alten Menschen in Sicherheit gebracht worden. Insgesamt haben in den vergangenen Tagen rund 500 Menschen das Stahlwerk verlassen können. Ein Überblick.
Eine Frau, die aus dem Stahlwerk Azovstal in Mariupol geflohen ist, wartet in einem Bus auf die Abfertigung nach ihrer Ankunft in einem Aufnahmezentrum für Vertriebene in Saporischschja.
Zehn Busse kommen im Schutze der Dunkelheit am späten Sonntagabend auf den verlassenen Straßen von Saporischschja mit den Vertriebenen an.
Aus dem Tunnellabyrinth unter dem belagerten Stahlwerk in Mariupol sind nach ukrainischen Angaben Hunderte Zivilisten in einer komplexen Operation in Kooperation mit Hilfe der UN evakuiert worden.
Bei der Ankunft im Aufnahmezentrum von Saporischschja wird diese ältere Frau abgefertigt.
Ausgezehrt von der langen Flucht kommt auch diese ältere Frau in Saporischschja an, eine Stadt, die etwa 230 Kilometer nordwestlich von Mariupol liegt. Die Menschen die aus Mariupol fliehen, müssen einige umkämpfte Gebiete und zahlreiche Kontrollpunkte passieren, bevor sie die sichere ukrainische Stadt Saporischschja erreichen.
Nach jüngsten russischen Schätzungen harren noch rund 2000 ukrainische Kämpfer unter dem Stahlwerk Azovstal aus die weiterhin versuchen, eine vollständige Übernahme der strategisch wichtigen Hafenstadt durch die russischen Truppen zu verhindern.
Die verbliebenen ukrainischen Kämpfer haben geschworen, sich nicht den russischen Belagerern zu ergeben.
Iuliia hält ihren Hund Chackie bei ihrer Ankunft in Saporischschja fest in der Armen.
Die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk teilte mit: „Der Befehl des Präsidenten ist ausgeführt worden: „Alle Frauen Kinder und Alten sind aus Azovstal evakuiert worden. Dieser Teil der Mariupoler humanitären Operation ist abgeschlossen.“
Ein Kind, das mit seiner Familie aus Mariupol geflohen ist, wartet in einem Bus in Saporischschja.
Die überlebenden Zivilisten berichten von unablässigem Beschuss, schwindenden Lebensmittelreserven, allgegenwärtigem Schimmel - und von Handdesinfektionsmittel, das sie als Heizmaterial zum Kochen genutzt hätten.
„Es war furchtbar in den Bunkern“, sagt die 69 Jahre alte Ljubow Andropowa, die seit dem 10. März in Azovstal ausharrte. „Wasser lief die Decken herunter. Überall war Schimmel. Wir sorgten uns um die Kinder, um ihre Lungen.“