Kommentar zum MH17-Prozess Eiskalt und unmenschlich

Meinung | Düsseldorf · Vor der russischen Botschaft in Den Haag standen am Wochenende 298 leere Stühle. Aufgestellt von Menschen, die im Juli 2014 ihre Angehörigen verloren, weil eine russische Rakete über der Ost-Ukraine einen Passagierjet vom Himmel holte (Flug MH17).

Fast 300 Menschen starben, nur weil separatistische Söldner nach strategischen Vorgaben aus Moskau im Nachbarland einen hybriden Krieg führten. Die Stühle waren eine stumme Anklage. Doch seit Montag läuft in den Niederlanden auch ein Prozess gegen vier Milizenführer. Drei von ihnen gehörten russischen Geheimdiensten oder dem Militär an. Dazu kommt ein ukrainischer Separatist. Die Beweise gegen die mutmaßlichen Mörder sind erdrückend. Demnach waren sie für den Abschuss operativ verantwortlich, auch wenn nicht geklärt ist, wer den Auslöser betätigte.