Neuer britischer Premierminister Johnsons unmögliche Mission

London · Analyse Boris Johnson dürfte am Mittwoch neuer britischer Premierminister werden. Von Theresa May erbt er einen Haufen Probleme, allen voran den Brexit. Obendrein droht ihm entschlossener Widerstand aus den eigenen Reihen.

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Die Wahl zum nächsten Vorsitzenden der britischen Konservativen Partei schloss am Montag erst am späten Nachmittag. Aber Sir Alan Duncan, Staatsminister im Auswärtigen Amt, war sich sicher, was die Stunde schlagen würde. Der 62-Jährige gehörte im Wahlkampf zu den leidenschaftlichsten Unterstützern von Außenminister Jeremy Hunt. Doch am Montagvormittag sah er für seinen Chef keine Chance mehr. Der Sieger und damit der nächste Premierminister, da war sich der Staatsminister sicher, wird Boris Johnson heißen. Und so zog er die Konsequenzen und trat zurück. Unter Boris Johnson, dessen Politik und Charakter Sir Alan Duncan wiederholt kritisiert und den er einmal als „Zirkusnummer“ bezeichnet hatte, wollte er auf keinen Fall dienen.