"Das Mädchen vom Bahnhof Zoo" Sohn von Christiane F. bleibt in betreuter Wohngruppe

Belzig (RPO). Der Sohn der offenbar rückfällig gewordenen Drogensüchtigen Christiane F. muss noch einige Wochen in einer betreuten Wohngruppe in Potsdam-Mittelmark leben. Das Jugendamt des Landkreises prüfe, ob der Zwölfjährige bei der Großmutter und deren Lebensgefährten leben könne.

 Christiane F. 2007 bei "Menschen bei Maischberger"

Christiane F. 2007 bei "Menschen bei Maischberger"

Foto: WDR

Dies sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Dienstag in Belzig. Die Untersuchung werde einige Zeit in Anspruch nehmen. Die heute 46-jährige Christiane F., deren Lebensgeschichte vor rund 30 Jahren durch das Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" bekannt wurde, soll wieder ernste Drogenprobleme haben. Unklar ist nach wie vor, wo sie sich derzeit aufhält.

Seit 1995 ist die heute 46-Jährige im brandenburgischen Teltow gemeldet. Vor zwei Monaten entzog das Jugendamt der Frau den Sohn. Die Kreissprecherin begründete den Schritt damit, dass Christiane F. ihrer Erziehungspflicht nicht nachgekommen sei. Das Jugendamt habe sich seit ihrem Zuzug um Christiane F. und ihren Sohn gekümmert.

Doch im Frühjahr nahm Christiane F. ihren Sohn plötzlich aus der Schule und zog mit ihm sowie ihrem damaligen Lebensgefährten nach Amsterdam. Dort soll sie rückfällig geworden sein. Behördenkreisen zufolge soll der Ex-Freund einen schlechten Einfluss auf die psychisch labile Frau ausgeübt haben und hauptverantwortlich für den Rückfall sein.

Als Mutter und Sohn später in Wuppertal aufgegriffen wurden, entzog das Jugendamt Christiane F. das Aufenthaltsbestimmungsrecht für den Jungen. Das Kind wohnt jetzt in einer betreuten Wohngruppe in Potsdam-Mittelmark. Christiane F. darf ihn besuchen. Zuletzt war sie am vergangenen Donnerstag beim Jugendamt. Zuvor war sie jedoch lange nicht erreichbar gewesen. Immer wieder verschwinde Christiane F. für mehrere Tage, sagte die Kreissprecherin.

Berichte, wonach sich Christiane F. in der Drogenszene am Kottbusser Tor in Kreuzberg bewegen soll, bestätigte die Berliner Polizei nicht. Der zuständigen Polizeidirektion lägen darüber keine Erkenntnisse vor, sagte ein Sprecher. Der "Kotti" gilt als einer der großen Treffpunkte von Drogenhändlern und -konsumenten in Berlin.

(afp)
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