Wiesbaden Scheinhinrichtung im Gefängnis

München/Wiesbaden (RPO). Im Wiesbadener Gefängnis sollen drei junge Männer zwischen 18 und 20 Jahren einen Zellengenossen zum Schein erhängt haben. Die Staatsanwaltschaft will ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung einleiten, möglicherweise auch wegen versuchten Totschlags.

Bei dem Opfer handelte es sich um einen Untersuchungshäftling, berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Die drei jungen Häftlinge sollen dem Bericht zufolge ihren Mitgefangenen zunächst an Händen und Füßen gefesselt und ihm einen Knebel in den Mund gesteckt haben. Einer der Verdächtigen stand demnach Wache, während die beiden anderen das Opfer auf einen Tisch hoben.

Einer von ihnen habe dann eine Schnur um den Hals des Mithäftlings gelegt, die Schlinge verknotet und diese an ein höher gelegenes Fenster gehalten. Schließlich hätten sie den Mann wieder vom Tisch geholt.

Vor dem Landgericht Bonn müssen sich derzeit drei junge Männer wegen des Foltermordes an einem Mithäftling im Gefängnis von Siegburg verantworten. Die Angeklagten hatten zu Beginn des Prozesses umfassende Geständnisse abgelegt.

(afp)
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