Klimaaktivistin im Porträt Das ist Greta Thunberg
Greta Thunberg ist eine schwedische Klimaschutzaktivistin. Mit ihrem „Schulstreik für das Klima“ löste sie 2018 eine globale Bewegung für den Klimaschutz aus. Wir stellen Ihnen die junge Umweltschützerin im Porträt vor.
Greta Tintin Eleonora Ernman Thunberg wurde am 3. Januar 2003 in Stockholm geboren. Schon früh begann sie, sich stark für Energieeinsparung zu interessieren. So achtete sie in ihrem Elternhaus penibel darauf, dass Lampen und elektronische Geräte nicht unnötigerweise eingeschaltet sind.
In ihrer Kindheit wurde bei Thunberg das Asperger-Syndrom diagnostiziert. Diese Form des Autismus führt oft dazu, dass betroffene Menschen Spezialinteressen entwickeln, für bestimmte Themen extremes Wissen anhäufen und eine hohe Leidenschaft entwickeln.
Nach den Sommerferien 2018 begann Thunberg mit ihrem „Schulstreik für das Klima“ (im Schwedischen „Skolstrejk för klimatet“) vor dem Parlamentsgebäude in Stockholm. Schnell wurden lokale und nationale Medien auf sie aufmerksam. Bald fand Thunberg in ganz Europa Nachahmer.
Ab Ende 2018 formierten sich unter dem Motto „Fridays for Future“ nach Thunbergs Vorbild jeden Freitag Schülerdemos in ganz Europa, später auch auf der ganzen Welt, zu denen bald Zehntausende Schüler zusammenkamen. Thunberg trat bei verschiedenen Veranstaltungen in Europa auf.
Aus der Politik, in Deutschland auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und FDP-Chef Christian Lindner, gab es teils heftige Kritik an den Schülerprotesten. Lindner erntete mit der folgenschwere Aussage, man solle das Thema „den Profis überlassen“, in Deutschland einen Shitstorm.
Thunberg lebt vegan und benutzt keine Flugzeuge. Als sie im Dezember 2018 auf der UN-Klimakonferenz in Kattowitz (Polen) auftrat, reiste sie mit ihrem Vater per Elektroauto an. Dort traf sie sich mit UN-Generalsekretär Antonio Guterres und sprach im Plenarsaal. Kurz darauf nahm sie auch am Weltwirtschaftsforum in Davos teil und besuchte die Europäische Kommission.
Obwohl Thunberg regelmäßig die Schule schwänzte, schloss sie die neunjährige Grundschule im Sommer 2019 mit sehr guten Noten ab. In der Folge kündigte sie an, ein Jahr mit der Schule auszusetzen, da sich ihre Anstrengungen nicht mehr mit der Schule vereinbaren ließen. Die Schulpflicht endet in Schweden nach neun Jahren.
Schlagzeilen machte Thunberg auch im August 2019, als sie ankündigte, an der UN-Klimakonferenz in New York teilzunehmen – anreisen wollte sie per Segelschiff. Nach zwei Wochen Fahrt legten sie und ihr Team am 28. August in New York an.
Für Aufsehen sorgte auch Thunbergs vierminütige Rede beim Klimagipfel. Mit dem Vorwurf „How dare you?“ (Wie könnt ihr es wagen?) griff sie Politiker an. Das Video wurde millionenfach angeklickt.
Für das Magazin „Time“ zählt Thunberg zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres 2019. Sie wurde 2019 für den Friedensnobelpreis nominiert und im September desgleichen Jahres mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.
Hier finden Sie alle aktuellen Nachrichten rund um Greta Thunberg.
Im August 2020 nahm Greta Thunberg den Schulbesuch wieder auf. Sie besucht seitdem das kommunale, auf Nachhaltigkeit orientierte Gymnasium „Globala Gymnasiet“ in Stockholm.
Im März 2021 geriet Greta Thunberg in die Kritik, nachdem sie auf Twitter Beiträge der BDS-Aktivistin Naomi Klein teilte. Thunberg wurde in Folge dessen Missbrauch ihrer Popularität vorgeworfen. Zu diesem Vorwurf sagte sie, sie sei „nicht gegen Israel oder Palästina“.
Nachdem sie mit einem bissigen Kommentar auf ein Twitter-Postings des umstrittenen Online-Influencers Andrew Tate (Foto) reagiert hatte, wurde sie dafür von der Community gefeiert. Tate, gegen den wegen Menschenhandel und Vergewaltigung ermittelt wird, wurde im Zuge dieses Vorfalls in Rumänien festgenommen.