Hohe Dunkelziffer in Wermelskirchen Männer von häuslicher Gewalt betroffen

Wermelskirchen · Die Fälle von männlichen Opfern häuslicher Gewalt in Wermelskirchen sind zwar gering, aber sie liegen vor. Die Dunkelziffer wird weit höher geschätzt. Es wird sehr wenig darüber gesprochen – doch etwas scheint sich zu ändern.

 „Frauen können genauso brutal treten und zuschlagen wie Männer“, sagt die Polizei-Opferschutzbeauftragte Susanne Krämer.

„Frauen können genauso brutal treten und zuschlagen wie Männer“, sagt die Polizei-Opferschutzbeauftragte Susanne Krämer.

Foto: Jan-Philipp Strobel dpa

Häusliche Gewalt verbindet man oft mit Frauen, die von ihren Männern geschlagen werden. Doch es passiert auch andersherum, man spricht nur weniger darüber. „Männer, die im häuslichen Umfeld geschlagen werden, geben das nicht gerne zu“, sagt Birgit Ludwig-Schieffers. Sie leitet seit sieben Jahren die Familien-Beratungsstelle in Wermelskirchen. Dort haben in den vergangenen fünf Jahren 15 Männer angegeben, Opfer häuslicher Gewalt zu sein. Die betroffenen Männer seien von ihren Frauen geschlagen worden, hinzu komme oft eine ganz bestimmte Form der psychischen Gewalt: der Versuch von Müttern, Vätern den Kontakt zu ihren Kindern zu verbieten.