Kolonialismus in Mönchengladbach Kolonialkrieger kamen auch aus Rheydt

Mönchengladbach · Die Lettow-Vorbeck-Straße ist umbenannt – und damit das Thema Kolonialismus erschöpft? Mitnichten. Auch in der Stadt wurde einst Propaganda für deutsche Kolonien gemacht. Die aus Rheydt stammende Professorin Marianne Bechhaus-Gerst hat einiges darüber herausgefunden.

 Um die Lettow-Vorbeck-Straße gab es eine lange Debatte.

Um die Lettow-Vorbeck-Straße gab es eine lange Debatte.

Foto: Andreas Gruhn

Gut zwei Monate ist es her, dass die Lettow-Vorbeck-Straße den neuen Namen „Am Rosengarten“ bekam. Damit strich Mönchengladbach  nach quälend langer Debatte die öffentliche Erinnerung an Paul Emil von Lettow-Vorbeck, der als Offizier und Adjutant des deutschen Kommandeurs Lothar von Trotha zwischen 1904 und 1906 an der grausamen Niederschlagung des Herero-Aufstands in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, beteiligt war. Lettow-Vorbeck stammte aus Saarlouis. Afrika war weit weg – doch Interesse an deutschen Kolonien in der Welt gab es damals auch in Mönchengladbach und Rheydt. Und auch nicht wenige durchaus prominente Bürger, die sích dafür engagierten. Einiges darüber hat die an der Universität  Köln lehrende Professorin Marianne Bechhaus-Gerst bei ihren Forschungen herausgefunden. Die Afrikanistin stammt aus Rheydt und hofft, mit Hilfe von Bürgern aus ihrer Heimat mehr über den „Kolonialismus vor Ort“ zu erfahren.