Deutsch-französischer Studiengang in Mönchengladbach Ein Studium, das keine Grenzen kennt

Mönchengladbach · Das stolze Jubiläum der Aussöhnung zwischen den jahrhundertelangen „Erzfeinden“ Deutschland und Frankreich durch den Elysée-Vertrag und den Vertrag von Aachen im Jahr 1963 ist soeben auf höchster Staatsebene gefeiert worden. Parallel gibt es in Mönchengladbach ein kleineres, aber ebenfalls wichtiges Jubiläum, das die enge Nachbarschaft der beiden Länder betrifft: Vor 25 Jahren ist an der Hochschule Niederrhein mit der Université de Haute-Alsace in Colmar der richtungsweisende deutsch-französische Studiengang „Internationales Marketing“ gegründet worden.

Deutsche und französische Studenten in Colmar mit den Koordinatorinnen des Studiengangs, Stephanie Lenz und Janina Biller.

Deutsche und französische Studenten in Colmar mit den Koordinatorinnen des Studiengangs, Stephanie Lenz und Janina Biller.

Foto: Biller

Ein wenig spielte auch der Zufall mit, erinnert sich Christel Ladwein, die maßgeblich an der Gründung und Ausarbeitung dieses Studiengangs beteiligt war. Auf dem Schreibtisch der gebürtigen Moerserin landete nämlich 1996 die Anfrage der Hochschule Niederrhein nach einer Partnerschaft – in Colmar in Frankreich. Die Wissenschaftlerin war nach ihrem Anglistik- und Romanistik-Studium in Bonn, Tübingen und Freiburg nach Straßburg gewechselt, wo sie in Germanistik promovierte. Danach blieb sie in der Region und arbeitete als Germanistik-Dozentin an der Université de Haute Alsace mit den Standorten Colmar und Mulhouse. Ihre französischen Kollegen dachten sich, wenn jemand mit dieser Anfrage aus dem unbekannten Mönchengladbach etwas anfangen könne, dann ja wohl sie. „Das war tatsächlich ein Schuss ins Schwarze“, meint die Dozentin heute. Denn die Kontakte an den Niederrhein waren schon aufgrund ihrer Herkunft schnell vertrauensvoll und in nur zwei Jahren von Erfolg gekrönt: Bereits 1998 wurde die deutsch-französische Zusammenarbeit offiziell in Colmar mit einem Vertragsabschluss besiegelt – „unser Élysée-Vertrag“, so scherzte seinerzeit Franz-Josef Schürings, Teilnehmer vonseiten der Hochschule Niederrhein.