Fotos So lief die Tierseuchenübung im Hardter Wald
Unter realen Bedingungen hat die Stadt Mönchengladbach geprobt, wie Kadaver von infizierten Wildschweinen gefunden und geborgen werden können. Es geht um die Vorbereitung für den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP).
Zum Einsatz kam dabei auch eine Drohne mit Wärmebildkamera.
An der Übung beteiligt waren der städtische Fachbereich Verbraucherschutz und Tiergesundheit als Veterinärbehörde, die Feuerwehr Mönchengladbach sowie der Fachbereich Geoinformation.
Gesucht wurde nach solchen Jutesäcken, die mit Sand und Wärmflaschen gefüllt sind. Sechs Stück wurden im Wald deponiert.
Die Suchtrupps durchkämmen das Waldstück, markieren Fundstellen und geben die Koordinaten durch.
Markiert werden die Fundorte der „Kadaver“ mit solchen Stöcken samt rot-weißem Flatterband.
Zur Schutzkleidung der Trupps gehören graue Schutzanzüge, Handschuhe und Atemschutzmasken.
Die Drohnenpiloten versuchen, die warmen Kadaver mit Hilfe der Wärmebildkamera zu orten.
Die Drohne ist klein, das Fliegen im Wald stellt sich aber als kompliziert dar. Die Piloten halten stets Sichtkontakt zu dem Fluggerät.
Systematisch suchen sie mit der Drohne das Waldstück ab.
Und das sieht der Drohnenpilot während des Flugs auf seinem Monitor. Rote Bereiche sind warm. Kleine Punkte im Unterholz könnten schon Wildschweine (tot oder infiziert und schwach) sein.
Ist ein „Kadaver“ ausfindig gemacht worden, rückt der Bergungstrupp – bewaffnet mit Schaufeln und einer Schubkarre – aus.
Der Leichnam wird geborgen ...
... auf die Schubkarre gehievt ...
... und schließlich abtransportiert.
Die sechs „Kadaver“ haben die Einsatzkräfte bei der Übung innerhalb einer Stunde gefunden – schneller als im Vorfeld erwartet.
In der Regel werden die verendeten Wildschweine sogar in sogenannte „Kadaversäcke“ gepackt.
Bei der Attrappe geht das mit den Händen. Sollte das Tier schon länger liegen, könnte es sein, dass es mit der Schaufel in mehrere Säcke gepackt werden muss.
Der Abtransport erfolgt wieder mit der Schubkarre...
... und hin zum Auto, das die Kadaver zur Sammelstelle bringt.
Der Fundort und der umliegende Bereich wird desinfiziert.
Die Einsatzkräfte sind bei der Übung beobachtet worden. Ferdinand Schmitz (r.) und Katharina Henders (3.v.r.) prüfen, was gut funktioniert hat und was nicht. Am Ende sind beide zufrieden, haben aber auch Erkenntnisse, an welchen Stellen nachgeschärft werden muss.
Im sogenannten „Schwarzbereich“ – das ist der Bereich an der Einsatzzentrale, der kontaminiert ist, – gibt es neben der Kadaversammelstelle auch einen Dekontaminationsplatz.
An der Kadaversammelstelle, hier rechts im Bild hinter dem Auto, werden die aufgelesenen Wildschweine gesammelt. Sie müssen beprobt und fachgerecht entsorgt werden.
Menschen wie Autos, die aus dem kontaminierten Bereich im Wald kommen, werden dekontaminiert. Erst dann dürfen sie wieder in den „Weißbereich“ – also der reine Abschnitt an der Einsatzzentrale. Von dort geht es dann in die nicht versuchte Stadt.
Wie zufrieden die Übungsleiter mit der Tierseuchenübung im Hardter Wald waren, und wie wahrscheinlich ein solches Szenario überhaupt ist, lesen Sie in der Reportage über den Praxistest für den ASP-Fall in Mönchengladbach.