Stadtteile in Düsseldorf Warum Grafenberg geschrumpft ist

Grafenberg · Der Bürgerverein will die Stadtteilgrenzen ausweiten. Historiker sind sich uneins, ob das gerechtfertigt ist. Schuld an der Misere sind die bis 1954 geltenden „statistischen Zählbezirke“.

 Ein Blick in die Gehrtsstraße. Das Foto stammt aus dem Jahr 1920.

Ein Blick in die Gehrtsstraße. Das Foto stammt aus dem Jahr 1920.

Foto: Archiv Ulrich Brzosa/Stadtarchiv

Grafenberg soll größer werden – zumindest so groß, wie es gefühlt ohnehin sein müsste. Das will der Bürgerverein Grafenberg erreichen, der möchte, dass Grafenberger Wald, Rennbahn, Rochusclub und Jan-Wellem-Brunnen (tatsächlich alles Ludenberg) oder auch der TV Grafenberg (Gerresheim) zurück in den Schoß jenes Stadtteils kommen, dessen Bezeichnung ein jeder Düsseldorfer mit diesen Orten, Vereinen, Sehenswürdigkeiten verbindet. Der Bürgerverein und sein Vorsitzender Reinhard Naujoks sind dabei, eine entsprechende Beschlussfassung für die Bezirksvertretung 7 vorzubereiten, so wurden damals auch die Loslösung Knittkuhls von Hubbelrath und die Gründung des 50. Düsseldorfer Stadtteils auf den Weg gebracht. Aber war Grafenberg früher wirklich einmal größer? Ist eine Stadtteilerweiterung nicht nur aus emotionalen Gründen, sondern auch politisch vertretbar, weil womöglich früher einmal willkürlich die Grenzen verschoben wurden?