Campino räkelt sich auf der Bühne, er liegt einfach da und filmt sich mit einem etwas altertümlichen Camcorder. Das Bild wird auf den LED-Screen hinter ihm übertragen. Auch in der letzten Reihe der vollbesetzten Arena – die Gesichter in den obersten Rängen sind kaum auszumachen – sehen die Menschen die Züge eines vor nicht einmal einer Woche 60 gewordenen Mannes. Er grinst, und er fordert alle auf, mit ihm zu Boden zu gehen. Alle knien sich hin, nur die Fahnen in den vordersten Reihen stechen aus der Masse. Alle wissen, was kommt. Campino geht halb in die Hocke, macht sich wie ein Panther zum Sprung bereit. „Steh auf“, singt er, „wenn du am Boden bist!“ Abertausende Füße heben ab, und als sie wieder auf dem Boden landen, ist es, als hätten sie die Erde einen Zentimeter aus ihrer Umlaufbahn geschoben.