Zehn Familien haben sich für einen guten Zweck von Fotografin Katharina Mayer porträtieren lassen. Die Einnahmen gehen an Familien in Not. Die Bilder werden nun im Rathaus gezeigt. Wir zeigen eine Auswahl.

Unter den ersten, die sich fotografieren ließen, war auch die Familie von Oberbürgermeister Thomas Geisel. Seine Frau Vera und seine fünf Töchter verbrachten dazu mit ihm einige Zeit am Rheinufer. "Es war ein schöner Tag", erinnert sich Geisel. "Und meine Töchter sind auf diesem Foto noch so klein und niedlich - deswegen habe ich es gern in meinem Büro."

Erst vor Kurzem entstand das Foto von Thomas Jelitte und seiner Familie. Als die Kinder während der Session unruhig wurden, durften sie entscheiden, wie die Familie als nächstes posieren würde. Die Kinder setzen sich aufs Sofa, die Eltern mussten auf den Fußboden. „Wir haben uns für dieses Foto entschieden, obwohl Katharina Mayer einen anderen Favoriten hatte“, erzählt der 45-jährige Anwalt aus Düsseldorf. „Es passt einfach am Besten zu uns – denn bei uns ist immer Action.“ Auf dem Foto rettet Tochter Charlotte (9) Mutter Sandrine vor einem Fußtritt von Sohn Raphael (11, links). Auch mit dabei: Sohn Thibault (13).

Diese große Familie kommt ursprünglich aus Freiburg. Monika und Stephan Schwarzmaier (beide 63) wohnen immer noch dort. Ihre Kinder sind inzwischen nach Berlin, Münster und Kassel gezogen. Monika Schwarzmaier (rechts) freut sich, mit dem Foto "Teil von etwas Größerem, einem Kunstprojekt" zu sein. Es sei schwierig gewesen, alle zu einem Termin zusammenzubringen - aber dann seien es wunderbare vier Stunden geworden. "Ich finde dieses Foto toll", sagt sie. "Schauen Sie mal, man sieht sehr gut, was meine Enkelin Lotta beim Stillen immer macht: Sie krault ihrer Mama den Arm."

Die Familie Hellfritz aus Gengenbach (Schwarzwald). Hier betreiben die Hellfritz eine Firma für Bad- und Wohnaccessoires, die vor allem an Hotels verkauft werden. Nina Hellfritz (48, auf dem Foto im pinken Kleid) war bei der Ausstellungseröffnung im Rathaus. Sie entschloss sich, die Familie für ein Porträt anzumelden, nachdem sie einige von Mayers Arbeiten sah. „Ich war einfach fasziniert von Katharina Mayers Bildern“, sagt sie. „Sie sind so vielschichtig, dass man darin versinken kann – sowohl ästhetisch als auch psychologisch.“ Nachdem ihr Vater den zweiten Schlaganfall hatte, sei es der Familie wichtig gewesen, sich fotografieren zu lassen.

Zu vielen Fotos hat die Fotografin mit den Familien vereinbart, dass sie zwar veröffentlicht werden dürfen, aber keine Details über die Familien preisgegeben werden. So wie bei der Familie von Schaumann Werder hier zu sehen.

Bei den Fotos, die im Projekt "Familia hilft Familien" entstanden sind, verzichtet Katharina Mayer auf ihr Honorar. 2500 Euro kostete die Produktion des Fotos. Alles, was die Familien darüber hinaus bezahlten (in der Regel noch einmal 2500 Euro), ging an einen guten Zweck.

Spendenempfänger war der Verein Vision:Teilen.

Er unterstützt unter anderem den Gutenachtbus für Obdachlose und das Projekt „Hallo Nachbar!“ gegen Einsamkeit. Zu sehen sind die Fotos bis zum 21. Februar im Rathaus montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Im Rathaus sind auch einige Fotos zu sehen, die nicht gegen Spende, sondern allgemein im Projekt "Familia" entstanden.

Auch der Schriftsteller Narvid Kermani (Mitte) hat sich von Katharina Mayer fotografieren lassen - mit den Männern seiner Familie.

So auch die Familie Korn. Mehr Infos zu dem Projekt gibt es hier: http://katharinamayer.com/werk/gedanken/fotografie/familia/