Nach Gutachten zum Missbrauch im Erzbistum München Dormagener Pfarrer verhüllt Jesus

Dormagen · Das in München vorgelegte Missbrauchsgutachten bewegt auch viele Gläubige in der Region. Eine außergewöhnliche Reaktion hat ein Pfarrer aus Dormagen angekündigt: Er will ab Samstag in sechs Kirchen Jesus verhüllen. Was er damit bezweckt.

 Pfarrer Klaus Koltermann macht ab Samstag seinem Ärger symbolisch Luft.

Pfarrer Klaus Koltermann macht ab Samstag seinem Ärger symbolisch Luft.

Foto: Melanie Zanin (MZ)

Für seine klare Haltung ist der Nievenheimer Pfarrer Klaus Koltermann einer breiten Öffentlichkeit seit der Rücktrittsforderung an Kardinal Rainer Maria Woelki bekannt. Erneut bezieht Koltermann Stellung: „Nach der Veröffentlichung des Gutachtens sexualisierter Gewalt in München bin ich einfach fassungslos und schäme mich zutiefst“, sagt er. „Ja, ich bin erschüttert.“ Deshalb hat er am Freitag veranlasst, dass ab Samstag in den Pfarrkirchen Jesus mit einem schwarzen Tuch verhüllt wird. Es geht um die sechs Kirchen, die zu seinem Seelsorgebereich Dormagen-Nord gehören: St. Gabriel in Delrath, St. Pankratius in Nievenheim, St. Odilia in Gohr, St. Josef in Delhoven, St. Aloysius in Stürzelberg und St. Agatha in Straberg.