Kommentar Unsere Woche Die Stadt Dinslaken und die Luftfilter – wieder einmal wenig bürgernah

Meinung | Dinslaken · Als Eltern der Dinslakener Ernst-Barlach-Gesamtschule darlegten, was alles für Luftfilter in Schulklassen spräche, da hörte die Stadtverwaltung nicht zu: Es kam keine Vertretung der Stadtspitze oder eines Fachbereichs. Nein, so sollte man mit Bürgern nicht umgehen.

 Eltern wollen Luftfilter in die Klassen kriegen, die Verwaltung ist dagegen.

Eltern wollen Luftfilter in die Klassen kriegen, die Verwaltung ist dagegen.

Foto: Schwarze-Blanke

Was reitet eigentlich die Dinslakener Stadtverwaltung? Wieder einmal zeigt sie sich wenig bürgernah. Da engagieren sich Eltern in den Schulpflegschaften der Ernst-Barlach-Gesamtschule (EBGS) und des Theodor-Heuss-Gymnasiums (THG), machen sich ernsthafte Gedanken darüber, wie es gelingen kann, dass ihr Nachwuchs und auch die Lehrer möglichst gut durch die Corona-Pandemie kommen. Die Chance dazu sehen sie unter anderem im Einsatz von mobilen Luftreinigungsgeräten und regen deshalb deren Kauf an. Doch von diesen Anlagen hält die Verwaltung nicht viel, begründet dies unter anderem mit den hohen Anschaffungs- und Unterhaltungskosten sowie dem – im Vergleich mit dem Lüften – geringen zusätzlichen Wirkungsgrad, wie ein Gutachten gezeigt habe. Die engagierten Eltern glauben, dass da möglicherweise ein Missverständnis oder eine Fehlinterpretation vorliege, laden Ratsvertreter und Verwaltung zu einer Informationsveranstaltung ein. Repräsentanten der Fraktionen nehmen daran teil, die Verwaltung glänzt durch Abwesenheit. Auch wenn die Bürgermeisterin krankheitsbedingt nicht erscheinen konnte und deshalb entschuldigt ist, so gilt das nicht für alle anderen Führungskräfte aus der Verwaltung, die mit dieser Thematik befasst sind. Zumindest eine oder einer hätte doch kommen können, um den besorgten Eltern damit zu zeigen, ihr seid uns wichtig, wir nehmen eure Sorgen ernst, wir freuen uns, dass ihr euch bei einem so wichtigen Thema einbringt. Aber nein. Die für die Verwaltung vorgesehenen Stühle blieben leer. Die Stadt bleibt damit allerdings ihrer Linie treu. Als sich vor einigen Wochen die Schulpflegschaften mehrerer weiterführender Schulen bei der Bürgermeisterin meldeten und die Zusammenarbeit anboten, um einen sicheren Präsenzunterricht zu ermöglichen, gab es eine Abfuhr: kein Gesprächsbedarf.