Kommentar zum Einstieg von Elliott Bei Bayer wächst die Gefahr der Zerschlagung

Meinung | Leverkusen · Der Hedgefonds von Milliardär Paul Singer steigt bei Bayer ein und macht sofort Druck. Wird das Unternehmen nun zum Spielball einer Heuschrecke? Die Gefahr ist groß.

 Elliott-Chef Paul Singer auf einem Archivbild.

Elliott-Chef Paul Singer auf einem Archivbild.

Foto: picture alliance / dpa/Remy Steinegger/Wef/Swiss-Image.

Werner Wenning ist nicht zu beneiden: Schon vor Jahren hat der Aufsichtsrats-Chef die Gefahr gesehen, dass Bayer zum Spielball zerschlagunsgwilliger Investoren wird. Den Ausweg suchten er und sein Adlatus Werner Baumann im größten Zukauf, den je ein deutscher Konzern wagte. Doch sie kauften mit Elliott, eine Heuschrecke, ist in Leverkusen eingestiegen. Der US-Fonds dürfte den Kursabsturz, den der Monsanto-Deal ausgelöst hatte, genutzt haben, um sich günstig einzudecken. Nun gibt es keinen Grund, Fonds wie Elliott zu verteufeln. Sie können Mahner und Aufwecker sein, sie legen den Finger in die Schwachstellen der Konzerne. Aber sie nehmen dabei auch keine Rücksicht - weder auf Traditionen und Mitbestimmung, noch auf Standorte und Manager. Das haben Konzerne wie einst Siemens, aber aktuell auch Thyssenkrupp und Uniper bereits leidvoll erfahren.