Zinsinstrument Staatsanleihekäufe der EZB – Fluch oder Segen?

Analyse · Die einen verteufeln den Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB, andere halten sie für ein erfolgreiches Instrument. Ein Vergleich beider Seiten einer Medaille.

 Die EZB in Frankfurt (Archiv).

Die EZB in Frankfurt (Archiv).

Foto: dpa/Arne Dedert

Ende 2014 lag die Inflationsrate im Euroraum teilweise im negativen Bereich, das Wirtschaftswachstum war gering, die Arbeitslosigkeit hoch. Dieses Umfeld verlangte nach Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB). Doch die EZB kann nur die kurzfristigen Zinssätze direkt festlegen. Diese waren bereits null oder sogar negativ. So beschloss die EZB unter anderem, im hohen Umfang Staatsanleihen zu kaufen, um über diesen Weg die langfristigen Zinsen zu senken. Diese Käufe haben dazu beigetragen, dass bis zum Ausbruch der Pandemie die Inflationsrate gestiegen, die Wirtschaft gewachsen und die Arbeitslosigkeit gesunken ist.