Kleinanleger-Spekulation um Gamestop Riskanter Spieltrieb an der Börse

Meinung · Eine Gruppe junger Akteure hat sich zu einer Spekulation gegen die Profis der Wall Street verabredet. Den Schaden hatten am Ende die Kleinanleger.

Ende Januar gab es einen hohen, plötzlichen Anstieg bei den GameStop Aktien - und einen anschließenden Rückfall.

Ende Januar gab es einen hohen, plötzlichen Anstieg bei den GameStop Aktien - und einen anschließenden Rückfall.

Foto: AP/John Minchillo

Zu den wichtigsten Trends in der Erwachsenenbildung zählt die „Gamification“ – Lernen durch Spielen. Dieser Ansatz macht sich zunutze, dass wir Neues leichter aufnehmen, wenn wir mit dem Herzen dabei sind. Der Spaß beim Spielen öffnet uns auch für anspruchsvolle Inhalte. Ganz witzig also, dass eine Gruppe von Geldanlegern jüngst ausgerechnet mit Aktien von Gamestop ihre Lektionen lernen musste. Dabei haben sich viele Tausend – vor allem junge – Kleinanleger zum Kauf von Aktien eben dieses Videospiel-Händlers verabredet, der seine beste Zeit wohl schon hinter sich hat. Neue Börsen-Apps machen das Handeln mit Wertpapieren so einfach, billig und niederschwellig wie nie zuvor. Warum also nicht mal gegen das vermeintliche Establishment der Wall Street wetten? Dort hatten Profis überwiegend eine Position gegen Gamestop eingenommen. Die Schwarm-Käufe trieben also den Kurs der Aktie um mehrere hundert Prozent in die Höhe und brachten damit die Wall Street ins Schwitzen. Nicht zuletzt aufgrund von Handelsbeschränkungen seitens der neuen Broker ließ der Kaufschwung allerdings kurz darauf nach. Der Aktienkurs fand sich auf seinem Ausgangsniveau wieder.