Noten 20/21 Bayer 04 – Freiburg: die Werkself in der Einzelkritik
So haben wir die Werkself im Spiel gegen den SC Freiburg bewertet.
Lennart Grill Da Niklas Lomb zuletzt mehrfach patzte und Lukas Hradecky weiterhin mit einer Achillessehnenverletzung ausfällt, gab Trainer Peter Bosz dem 22-Jährigen die Chance. Der Schlussmann erlebte ein unglückliches Bundesligadebüt. Er fing ein paar semigefährliche Bälle ab, offenbarte aber auch kleinere Schwächen bei Abschlägen und Ballweiterleitungen. Alles in allem solide, bei den Gegentoren war er machtlos. Note: 3
Timothy Fosu-Mensah Begann mit viel Engagement sowie Vorwärtsdrang und schien richtig gut ins Spiel zu finden. Kurz vor der Halbzeit verletzte er sich jedoch ohne Einwirkung des Gegners am Knie und musste vom Platz. Der Winterzugang rutschte auf dem schmierig wirkenden Rasen weg und schrie laut auf, ehe er nach kurzem medizinischen Check in die Kabine humpelte. Bayers Verletztenliste wird einfach nicht kürzer. Note: 3
Jonathan Tah Gewann vorne wie hinten beinahe jedes Kopfballduell, schlug aber auch ein paar Bogenlampen in den Leverkusener Abendhimmel. Beim 0:1 kam er wie die gesamte Hintermannschaft zu spät, um Ermedin Demirovic noch zu stoppen. Note: 4+
Edmond Tapsoba Blieb zunächst bis auf seltene Ausnahmen stets Herr der Lage – egal, ob beim Blocken von Abschlüssen, in direkten Duellen oder im Passspiel unter Druck. Manchmal führte seine demonstrative Lässigkeit aber auch zu Fehlpässen im Spielaufbau. Vor dem 0:2 blieb er viel zu passiv. Note: 4
Wendell Das letzte durchgehend gute Spiel des Brasilianers ist schon eine Weile her. Auch das gegen Freiburg war keins davon. Dafür agierte der Linksverteidiger auch ohne grobe Schnitzer in einigen Situationen zu wackelig. Note: 4
Charles Aránguiz In der ersten Halbzeit spielte der Chilene ungewohnt viele Fehlpässe. Zugutehalten sollte man ihm, dass er die meisten seiner Ballverluste durch konsequentes Nachsetzen korrigieren konnte. Hin und wieder blitzte seine Spielintelligenz auf, doch eine gute Idee muss auch gut umgesetzt werden und daran haperte es zu oft. Vor dem 0:1 agierte er nicht aggressiv genug gegen Lucas Höler, der recht locker den Treffer auflegte. Note: 5
Nadiem Amiri Ein im schlechtesten Sinne unauffälliger Auftritt des Nationalspielers, der nach seiner überstandenen Corona-Infektion weiterhin auf Formsuche ist. Note: 5
Florian Wirtz Keine Frage: Seine schnellen Durchstecker und Ballweiterleitungen liefern wichtige Impulse für das Angriffsspiel der Werkself. Aber insgesamt wirkt der 17-Jährige, als sei ihm sein überragendes Selbstvertrauen aus dem ersten Saisondrittel verlorengegangen. Sein schlimmer Ballverlust unmittelbar vor dem 0:1 wird bei der Überwindung seiner ersten Formkrise sicher nicht hilfreich sein, seine Beteiligung am Anschlusstreffer vielleicht schon. Note: 4
Demarai Gray Wirkte von Anfang an hellwach, motiviert und mit richtig Bock auf Eins-gegen-Eins-Duelle ausgestattet. Hatte in der 22. Minute eine gute Chance, aber parierte aus spitzem Winkel und hatte danach noch die Chuzpe, einen Eckball direkt auf das Tor der Freiburger zu schlagen – zwar vergeblich, aber doch aussagekräftig für das Selbstvertrauen des Tempodribblers. In den zweiten 45 Minuten war er nicht mehr ganz so präsent. Note: 3-
Leon Bailey Der Jamaikaner war engagiert, fleißig, zeigte ein paar gute Dribblings, ließ aber beim letzten Pass etwas die Präzision vermissen. Letztere zeigte er indes bei seinem sehenswerten Gewaltschuss zum 1:2-Anschlusstreffer. Note: 2
Lucas Alario Verbuchte nach gut zehn Minuten die erste richtig dicke Gelegenheit der Partie, doch sein Kopfball fand dank des Freiburger Keepers Florian Müller nicht den Weg ins Tor. Ansonsten bemüht, aber zu selten gefährlich im Strafraum der Gäste. Das setzte sich in der zweiten Halbzeit so fort, nur ohne weitere Großchance. Note: 4
Aleksandar Dragovic (ab der 44. Minute) Kam für Timothy Fosu-Mensah in die Partie, war aber zunächst kein Stabilisator für die Defensive. Ab Mitte der zweiten Halbzeit fing er sich und spielte solide. Note: 3-
Patrik Schick (ab 68.) Bildete nach seiner Einwechslung für Nadiem Amiri mit Lucas Alario eine Doppelspitze, die nicht zustach. Note: 4
Jeremie Frimpong (ab 68.) Der Flügelflitzer brachte für Demarai Gray etwas Schwung in Bayers Offensive. Dann musste er verletzt ausgewechselt werden. Ohne Note
Karim Bellarabi (ab 84.) Ersetze Frimpong für die ineffektive Schlussoffensive. Ohne Note