Bundesliga 19/20 4. Spieltag: Reaktionen der Trainer
Wir haben die Reaktionen der Trainer zum 4. Spieltag der Bundesliga gesammelt.
Friedhelm Funkel (Fortuna Düsseldorf): "Mit dem Punkt bin ich zufrieden, vor allem aber auch mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Genau so will ich sie sehen! Wir haben viel Leidenschaft auf den Platz gebracht und sind gut in die Zweikämpfe gekommen. Dazu haben wir, wenn es möglich war, nach vorne gespielt. Der Punkt geht für beide Mannschaften in Ordnung – in unserem 19. Bundesliga-Heimspiel war es das erste Unentschieden. Wir wollten an die gute Leistung in Frankfurt anknüpfen und das ist uns gelungen. Genau so will ich das Team auch in den nächsten Wochen sehen."
Oliver Glasner (VfL Wolfsburg): "Ich bin aber heute nicht ganz zufrieden mit unserer Leistung. Mit 43 Prozent gewonnen Zweikämpfen ist es sehr schwer, in Düsseldorf zu bestehen. Die Fortuna hat das Spiel genauso angelegt, wie sie das wollten und wir haben es in vielen Phasen nicht geschafft, es zu unserem Spiel zu machen – indem wir schneller kombiniert und mehr Läufe in die Tiefe gemacht hätten. Wir waren oft im Angriffsdrittel gefährlich und dann hat die letzte Genauigkeit gefehlt, um uns noch mehr Torchancen herauszuspielen. Deswegen fahren wir jetzt mit einem Punkt nach Hause, mit dem wir leben können. Aber wenn wir unsere Top-Leistung gebracht hätten, wäre ein Sieg möglich gewesen. Dass wir nach vier Spielen weiter ungeschlagen sind, ist ok."
Lucien Favre (Borussia Dortmund): "So viel Ballbesitz für Leverkusen war eigentlich nicht geplant, aber meine Mannschaft ist ruhig geblieben und hat keine großen Fehler gemacht."
Peter Bosz (Bayer 04 Leverkusen): "Wenn man so viele Fehler macht, verliert man ein Spitzenspiel. Wir waren am Ende keine Mannschaft mehr und viel zu offen."
Sandro Schwarz (FSV Mainz 05): "Ich glaube, dass wir zwei unterschiedliche Halbzeiten gesehen haben. Vor der Pause hatten wir viel Kontrolle, aber auch ein, zwei Unachtsamkeiten, die Hertha zu Chancen genutzt hat. Wir wollten nach der Pause dranbleiben, hatten aber zu wenig den Ball. Auch unsere Umschaltgelegenheiten haben wir nicht konsequent zu Ende gespielt. Das 1:1 ist insofern folgerichtig gefallen. In den letzten Wochen war oft das Thema, wie man darauf zu reagieren hat. Nach diesem verdienten Nackenschlag so zurückzuschlagen war überragend. Das Momentum war am Ende auf unserer Seite, es war heute ein emotionaler Sieg!"
Ante Covic (Hertha BSC): "Manchmal ist Sport schwer zu erklären. Wir haben hier heute ein anderes Gesicht als auf Schalke gezeigt, waren stabiler. Auch wenn wir nicht viel Ballbesitz hatten zu Beginn, hätten wir hier auch in Führung gehen können. Kurz vor der Pause fiel dann das Gegentor, so dass wir nach der Pause alles reinschmeißen mussten, was uns auch gelungen ist. Wir hatten Riesenmöglichkeiten. Aber wir müssen im Moment sehr viel Aufwand betreiben, um Tore zu erzielen. Es war ein umkämpftes Spiel zwischen zwei Mannschaften, die sich den Start beide anders vorgestellt haben. Nach dem 1:1 darf uns sowas nach einem Standard dann nicht passieren. Wir müssen jetzt noch fleißiger sein und zusammenrücken."
Martin Wagner (FC Augsburg): "Es waren zwei verschiedene Hälften. Wir wollten Balleroberungen haben und dann schnell umschalten. Daran haben wir unter der Woche intensiv gearbeitet, das hat in der ersten Hälfte gut geklappt. Nach der Pause haben wir das nicht mehr so gut hinbekommen. Aber wir standen kompakt und haben die Flanken mutig und fleißig verteidigt. Der Sieg tut uns gut, aber wir dürfen uns nicht zurücklehnen, denn wir haben noch viel zu tun. Man sieht, das Feuer ist entfacht und so wird auch der Mut kommen. Unser nächstes Ziel muss sein, zu Null zu spielen."
Adi Hütter (Eintracht Frankfurt): "Es ist leicht, das Spiel zu bewerten. Wir lagen zur Pause verdient 0:2 hinten, Augsburg hatte einen super Matchplan. Wir haben teilweise naiv gespielt und zu hoch gestanden. Nach der Pause war es ein komplett anderes Bild, wir haben keine einzige Chance mehr zugelassen. Schade, dass wir die erste Hälfte verschlafen haben und in der zweiten zu wenig aus dem Ballbesitz gemacht haben."
Achim Beierlorzer (1. FC Köln): "Wir haben vor allem in der ersten Hälfte zu viele kleine Fehler gemacht. Wir haben den Gegner dadurch eingeladen zu seinem Spiel. In der zweiten Hälfte haben wir es gut ausgleichen können und hatten selber unsere Momente. Yann Sommer hat ein paar sehr gute Bälle in dieser Phase gehalten, von denen wir uns gewünscht hätten, das der eine oder andere durchrutscht. Das hat sich nicht ergeben. Mit der Art und Weise, wie wir uns in der zweiten Halbzeit dagegengestemmt haben, bin ich zufrieden – aber natürlich nicht mit dem 0:1."
Marco Rose (Borussia Mönchengladbach): "Meine Mannschaft hat es in der ersten Halbzeit hervorragend gemacht. Sie ist mutig rausgegangen, hat das Spiel bestimmt und hätte sicher zur Pause schon höher führen können. Im zweiten Durchgang haben wir an Konsequenz verloren und die langen Bälle, die die Kölner gespielt haben, nicht mehr so gut verteidigt. Da wurde es in manchen Situationen etwas brenzlig, in der Summe war es aber ein verdienter Sieg, den wir unseren Fans gerne geschenkt haben."
Urs Fischer (Union Berlin): "Insgesamt können wir nicht zufrieden sein. Über 90 Minuten betrachtet hätten wir uns heute einen Punkt verdient gehabt. Mit der Einstellung meiner Mannschaft war ich im Großen und Ganzen zufrieden, sie haben Einsatz und Laufbereitschaft gezeigt. Nur in den letzten zehn Minuten möchte ich, dass mehr Fußball gespielt und weniger disskutiert wird."
Florian Kohfeldt (Werder Bremen): "Wir haben heute mit einigen Spielern gespielt, die auf anderen Positionen zum Einsatz kamen, neu bei uns sind, die das erste Mal Bundesliga gespielt haben oder zum ersten Mal in der Startelf standen. Mit welcher Aufopferungsbereitschaft, Cleverness und Mentalität wir diesen Sieg geholt haben, nötigt mir größten Respekt ab. Wir sind mit allem was wir haben gegen die Widrigkeiten angegangen. Wir haben nicht unverdient gewonnen und waren immer noch die bessere Mannschaft."
Julian Nagelsmann (RB Leipzig): "Wir sind sehr ungünstig gestartet und hatten nach dem Gegentreffer wenig Zugriff auf das Spiel. In der zweiten Halbzeit waren wir dann gut in der Partie und haben uns einige dicke Chancen herausgespielt. Gegen Ende des ging es dann hin und her. Es ist generell sehr wichtig, dass man mit einer Stabilität aus der Liga ins internationale Geschäft startet. Dieses gute Gefühl, mit dem wir nun nach Lissabon reisen können, wird uns helfen ein gutes Spiel in der Champions League gegen Benfica zu machen."
Niko Kovac (FC Bayern München): "Wir haben in der ersten Halbzeit sensationell gut gespielt, fantastisch. In der Nachspielzeit dürfen wir den Elfmeter nicht bekommen. Es war klar, dass Leipzig nach der Pause Druck macht. Wir hatten unterm Strich mehr Chancen und zwei Punkte weniger als geplant. Wir sind enttäuscht und verärgert. Aber das Positive: Wir haben richtig gut gespielt!"
Alfred Schreuder (TSG 1899 Hoffenheim): "Wenn man das Spiel sieht, ist das Ergebnis 0:3 nicht so wie es war. Aber trotzdem haben wir es nicht gut gemacht. Wir müssen sehr kritisch sein. Wir haben zu träge gespielt, zu langsam nach vorne, denn die Räume waren da. Wenn man sieht, wie oft wir auf das Tor geschossen haben, war das schon viel, aber wir haben leider kein Tor gemacht."
Christian Streich (SC Freiburg): "Wenn wir anfangen zu träumen, gewinnen wir kein Spiel mehr in der Vorrunde. Deswegen wäre es besser, wenn wir nicht träumen. Heute haben wir für eine Überraschung gesorgt. Wir können dann für eine Überraschung sorgen, wenn wir so auftreten wie heute. Aber mich interessiert die Tabelle nicht. Ich weiß, dass wir jetzt neun Punkte haben. Das interessiert mich. Der Rest interessiert mich nicht."
Steffen Baumgart (SC Paderborn): "Eine sehr deftige Niederlage. Man hat gesehen, wo wir ansetzen müssen. Wir haben Fehler gemacht, die Schalke gut ausgenutzt hat. Ich glaube, dass Schalke ein sehr gutes Spiel gemacht hat und wir in der einen oder anderen Phase zu viele Fehler gemacht haben. Die Niederlage geht in der Höhe komplett in Ordnung."
David Wagner (FC Schalke 04): "Die Jungs waren gut, da gibt es keine Zweifel. Wir haben gut angefangen, lassen leider die ersten Chancen liegen und bekommen dann im ersten Schuss auf unser Tor das 0:1. Aber wie die Jungs davor und auch danach Fußball gespielt haben, das war richtig gut. Ich finde es bemerkenswert, wie die Jungs nach dem Rückstand weiterspielen. Deswegen war der Sieg verdient."