Mönchengladbach oder Düsseldorf? Beim Fußball sind die Kräfteverhältnisse scheinbar geklärt. Aber wie sieht es in anderen Disziplinen beim großen Städtevergleich aus? Wer hat mehr Kita-Plätze, wo wohnt man besser und wo ist es sicherer? Klicken Sie sich durch unseren Städtevergleich und finden Sie heraus, wer ihn für sich entscheidet. (Quelle: Rücker Consult)

Lebensqualität Eine ausgeglichene Ökologie, familienfreundliche Angebote und eine gute Gesundheitsversorgung spielen eine Rolle bei der Lebensqualität. Während Mönchengladbach einen um 17 Prozent höheren Grünflächenanteil (49,7 vs. 32,8 Prozent) und weniger Müllproduktion (2.110 Tonnen pro 1.000 Einwohner und Jahr; Düsseldorf: 2.280 Tonnen) aufweist, punktet die Landeshauptstadt mit einer höheren Ärztedichte (3,5 pro 1.000 Einwohner), mehr Krankenhausbetten (8,3 auf 1.000 Einwohner) und mehr Kita-Plätzen (35,8 Plätze auf 1.000 Einwohner; Mönchengladbach: 29,6). Spielstand: 1:0 für Düsseldorf.

Sicherheit Der Punkt für höhere Sicherheit geht an den Niederrhein: Rund 8.200 Delikte pro 100.000 Einwohner im Jahr 2017 sind rund 27 Prozent weniger als in Düsseldorf (11.217 Straftaten). Spielstand: 1:1.

Wohnkosten Komfortabel und preisgünstig wohnen – das betrifft in erster Linie Mönchengladbach. Gegenüber der Landeshauptstadt weist Mönchengladbach um 57 Prozent günstigere Durchschnittsmieten auf (6,37 Euro/m² vs. 10,00 Euro/m²), die Wohneigentumspreise liegen in Düsseldorf fast dreimal so hoch wie in der Nachbarstadt (3.500 Euro/m² vs. 1.375 Euro/m²). Spielstand: 2:1 für Mönchengladbach.

Einkommen Düsseldorf ist reicher. Mönchengladbach holt zwar auf, kommt aber beim Einkommen der Bevölkerung noch lange nicht an Düsseldorf ran: Die Kaufkraft pro Kopf in der Landeshauptstadt liegt mit 26.690 Euro um fast 25 Prozent höher. Damit klarer Ausgleich: 2:2.

Lebenshaltung Wo mehr verdient wird, ist das Leben auch teurer. Ein Düsseldorfer Durchschnittshaushalt gibt mit 24.300 Euro pro Jahr 21 Prozent mehr aus als sein Mönchengladbacher Pendant. Punkt für Mönchengladbach: 3:2.

Gründungsdynamik Düsseldorf atmet mehr Startup-Spirit. Mit 12,2 Gewerbeanmeldungen im Jahr 2017 pro 1.000 Einwohner liegt die Düsseldorfer Gründungsdynamik um genau 22 Prozent höher als in der Nachbarstadt Mönchengladbach. Spielstand: 3:3.

Demographie Zwei Tore zur selben Zeit! Düsseldorf wächst zwar schneller – plus vier Prozent Einwohner seit 2012 gegenüber einem ebenfalls beachtlichen Plus von 2,8 Prozent in Mönchengladbach. Doch beim Blick auf den aktuellen Wanderungssaldo muss es eine Punkteteilung geben: Denn Mönchenglabdach verzeichnet mehr 0,6 Prozent mehr Zuzüge als Fortzüge, während Düsseldorf hier nur einen Überschuss von 0,1 Prozent erzielt. Spielstand: 4:4.

Bildung Die ehemalige Residenzstadt und heutiger Hauptverwaltungssitz von NordrheinWestfalen schlägt hier die traditionelle Textilstadt Mönchengladbach – die nicht zuletzt mit ihrer neuen Textilhochschule kräftig aufholt. Dennoch: Düsseldorf zählt relativ zur Bevölkerung im Jahr 2017 mehr Gymnasiasten, mehr Studenten und mehr akademisch qualifizierte Beschäftigte. Spielstand: 5:4 für Düsseldorf.

Verkehr Beide Städte sind mit zwei Flughäfen, ICE-Bahnhöfen und vier Autobahnen sehr gut angebunden. Doch der Mönchengladbacher Verkehrsteilnehmer hat mehr vom Leben: 14 Prozent weniger Unfälle und nur halb so viele Staustunden (17 Stunden vs. 33 Stunden) sprechen eine klare Sprache. Spielstand: 5:5.

Beschäftigung Weniger Arbeitslose (7,4 Prozent vs. 9,6 Prozent) und eine minimal dynamischere Beschäftigtenentwicklung (plus 14,1 Prozent seit 2013 vs. 13,8 Prozent) geben den Punkt nach Düsseldorf. Spielstand: 6:5 für Düsseldorf

Bürokosten Hier trumpft Mönchengladbach auf – nicht nur wegen niedrigerer Mietpreise (Spanne je nach Lage und Ausstattung: 8,00 – 9,50 Euro/m² vs. 10,00 – 21,50 Euro/m²), sondern auch wegen geringerer Lohnkosten. Fazit: Wer ein Büro für sein Unternehmen sucht, kann in Mönchengladbach kräftig sparen. Spielstand: 6:6.

Einzelhandel Zum Abschluss gibt es eine Punkteteilung: Mönchengladbach hat zwar mit dem „Minto“ das nach einer Händlerumfrage schönste Shopping Center Deutschlands. Zudem bindet die Stadt mit einer Zentralitätskennziffer von 119,1 viel Kaufkraft aus dem Umland an sich (Düsseldorf: 118,1). Doch die höhere Kaufkraft in Düsseldorf lässt mehr Spielraum für Ausgaben im Einzelhandel: Hier schlägt die Landeshauptstadt ihre Nachbarstadt mit 115,9 zu 97,1. Damit bleibt am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden: 7:7.