Streit um Strafanzeige gegen „taz“-Journalistin Merkel und Seehofer holt die Vergangenheit ein

Meinung | Berlin · Innenminister Horst Seehofer (CSU) ließ am Dienstag alle Termine absagen. Dahinter könnte ein neuer Streit mit Kanzlerin Angela Merkel stehen. Das tiefe Zerwürfnis von 2015 droht wegen eines politischen Details erneut für Unwucht in der Koalition zu sorgen.

 In Abneigung vereint: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) haben wieder Streit.

In Abneigung vereint: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Horst Seehofer (CSU) haben wieder Streit.

Foto: dpa/Fabrizio Bensch

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat ihren Innenminister Horst Seehofer (CSU) vor einer Dummheit bewahrt. Als er ankündigte, gegen die Kolumnistin der linken Tageszeitung „taz“ wegen einer angeblichen Satire gegen Polizisten Strafanzeige stellen zu wollen, ging Merkel auf die Bremse. Und das war gut so. Der Beitrag, in dem Polizisten mit Müll gleichgesetzt werden, ist unsäglich. Möglicherweise ist er sogar justiziabel, in jedem Fall sollte sich der Presserat damit befassen. Die Autorin hat zu Recht enorm viel Kritik von allen Seiten bekommen.