Fotos Chaos am Flughafen in Kabul
Die radikal-islamischen Taliban haben nach der Einnahme der Hauptstadt Kabul die Macht in Afghanistan übernommen und den Krieg für beendet erklärt. Viele Afghanen versuchen, aus dem Land zu fliehen – die Lage am Flughafen in der Hauptstadt ist am Montagmorgen (16. August) Berichten zufolge unübersichtlich bis chaotisch.
Augenzeugen am Flughafen von Kabul berichten, mindestens fünf Menschen seien bei den chaotischen Zuständen dort getötet worden. Hunderte Menschen wollen einen Platz in einer Maschine erzwingen, um aus Afghanistan zu fliehen.
Passagiere auf dem Weg zum Abflug-Terminal des Kabul International Airport.
Die USA haben in der Nacht zu Montag (16. August) ihr Botschaftspersonal zum Flughafen Kabul gebracht. Das Umfeld des Airports sei vom US-Militär gesichert, sagt Außenamtssprecher Ned Price.
US-Soldaten am Flughafen Kabul haben am frühen Montagmorgen (16. August) Warnschüsse in die Luft gefeuert. Man wolle damit Hunderte Afghanen davon abhalten, das Rollfeld zu stürmen, um an Bord von Militärflugzeugen zu gelangen, sagt ein US-Vertreter. Die militärischen Flüge seinen nur für Diplomaten, Botschaftspersonal und einheimische Ortskräfte der Botschaft gedacht.
Ein US-amerikanischer Soldat steht in der Nacht zu Montag (16. August) Wache. Afghanen, die das Land verlassen möchten, warten am Flughafen in Kabul.
Angesichts des rasanten Vormarschs der Taliban in Afghanistan hat die Bundeswehr am Montag (16.August) mit der Evakuierung deutscher Staatsbürger und afghanischer Ortskräfte aus Kabul begonnen. Hier startet ein Transportflugzeug vom Typ Airbus A400M der Luftwaffe am Morgen auf dem Fliegerhorst Wunstorf in der Region Hannover.
Das Auswärtige Amt ruft die afghanischen Ortskräfte in Kabul auf, sich nicht eigenständig zum Flughafen zu begeben. Dies sei derzeit zu gefährlich, sagt ein Ministeriumssprecher in Berlin. Sie sollten vielmehr an einem sicheren Ort bleiben und darauf warten, bis sie von der deutschen Botschaft kontaktiert würden. Wer nicht auf einer Ausflugsliste stehe, werde nicht in das Flughafengebäude gelassen.
Wie viele Fluggesellschaften hat auch die Lufthansa, zu der auch die Fluglinien Swiss und Austrian Airlines gehören, die Überflüge über Afghanistan vorerst ausgesetzt.
Die aktuellen Entwicklungen zur Lage in Kabul gibt es auch in unserem Live-Blog.